Pirelli hat keine Angst vor einem Reifenkrieg

Pirelli-Konzernchef Marco Tronchetti Provera ist zufrieden mit der Comeback-Saison 2011 und hätte keine Angst vor einem Reifenkrieg

(Motorsport-Total.com) - 2006 war das bisher letzte Jahr mit einem Reifenkrieg (Bridgestone gegen Michelin) in der Formel 1. Seit 2011 ist Pirelli Monopolist in der Königsklasse des Motorsports. Die Italiener haben einen Dreijahresvertrag als exklusiver Lieferant unterschrieben. Vor einem (derzeit ohnehin nicht geplanten) Reifenkrieg ab 2014 hätte das Unternehmen aber keine Angst.

Titel-Bild zur News: Marco Tronchetti Provera

Marco Tronchetti Provera hat 1978 die Konzernerbin Cecilia Pirelli geheiratet

"Wir wissen sowieso, dass wir besser sind als alle anderen", scherzt Pirelli-Konzernchef Marco Tronchetti Provera. "Im Ernst: Wir schreiben die Regeln nicht, sondern wir halten uns daran. Wir respektieren jede Entscheidung, die getroffen wird, aber wir glauben, dass wir auch ohne direkten Konkurrenten zeigen können, dass wir gute Arbeit leisten. Und wenn wir alleine gute Arbeit leisten, dann könnten wir es auch mit jedem Konkurrenten aufnehmen."

Bei Pirelli bewertet man den Wiedereinstieg in die Formel 1 nach 19 Jahren Pause übrigens positiv: "2011 war eine Saison, in der ein Team und insbesondere ein Fahrer vom ersten Tag dominiert haben. Trotzdem war wurde die Saison von mehr Menschen verfolgt als jede andere in der Geschichte der Formel 1 - sicher auch zum Teil wegen unserer Reifen", zeigt sich Provera zufrieden.

"Wir hatten sichere Reifen, die aber nicht länger als 20 oder 25 Runden halten durften. Das kam uns am Anfang widersprüchlich vor, weil wir der Welt sichere Reifen zeigen wollten, die so lange wie möglich halten", ergänzt er. Aber: "Unterm Strich konnten wir beweisen, dass unsere Reifen genau so lange halten, wie es gefordert wurde, um die Rennen spannender zu machen. Es gab in jedem Rennen zwei Boxenstopps, manchmal mehr, und das hat zur Spannung beigetragen."