• 19.10.2023 18:28

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Jonathan Noble

Pirelli: 18-Zoll-Felgen waren in Katar nicht das Problem

Formel-1-Ausrüster Pirelli erklärt, weshalb die 2022 eingeführten 18-Zoll-Felgen beim Katar-Grand-Prix 2023 nicht zur Reifen-Farce beigetragen haben

(Motorsport-Total.com) - Die Reifenprobleme beim Katar-Grand-Prix 2023 in Lusail beschäftigen Formel-1-Ausrüster Pirelli noch immer. Eines aber schließt der Reifenhersteller bei seiner Aufarbeitung bereits aus: Dass die 18-Zoll-Felgen der Formel 1 zur Situation beigetragen haben könnten.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Lewis Hamilton, Lance Stroll

Pirelli arbeitet weiter an der Aufklärung der Reifenschäden in Katar Zoom

Pirelli-Sportchef Mario Isola meint auf Nachfrage: "Eigentlich sprechen wir doch nur über die 18-Zoll-Räder, weil wir sie 2022 eingeführt haben."

Die Reifenprobleme aus Katar aber gingen laut Isola auf "sehr streckenspezifische Gründe" zurück und seien "erstmals" in dieser Form aufgetreten. Allerdings: 2021 habe Pirelli in Katar "mit einem ganz anderen Produkt", nämlich den bis dahin verwendeten 13-Zoll-Rädern, "ganz ähnliche Probleme" gehabt.

Deshalb seien nun die Pirelli-Ingenieure gefragt: "Wir arbeiten natürlich immer daran, die Stabilität unserer Reifen zu verbessern. Aber in diesem speziellen Fall müssen wir einen stärkeren und haltbareren Reifen bauen, der mit der Leistung und dem Abtrieb dieser Fahrzeuge klarkommt."

Gleichzeitig aber müsse ein Formel-1-Reifen "leicht" sein, betont Isola. "Aktuell reden wir von 13 Kilogramm. Das ist schon viel. Aber die Flanke ist unheimlich schmal. Denn für uns gilt: Wir müssen einen möglichst dünnen Reifen entwickeln, damit möglichst wenig Hitze und Blasen entstehen."

Dieses Anforderungsprofil führe für Pirelli zu einem "Kompromiss", sagt Isola. Es brauche eine "Balance" zwischen der erforderlichen Reifenleistung und der notwendigen Haltbarkeit. "Denn die Reifen sind nicht dazu gedacht, bei hoher Geschwindigkeit über lange Zeit immer wieder auf Hindernisse zu treffen", erklärt Isola. "Rallye-Reifen sind da vielleicht widerstandsfähiger."

In Katar hatten sich bereits im Freitagstraining erste technische Probleme an den Pirelli-Reifen abgezeichnet, nachdem die Fahrer wiederholt über die hohen und spitzen Randsteine gefahren waren. Das führte schließlich zu einer Begrenzung der Reifenlaufzeit im Rennen mit maximal 18 Runden pro Reifensatz. Pirelli drängte die Formel 1 aus Sicherheitsgründen praktisch zu einem Dreistopp-Rennen.

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