• 08.06.2009 20:21

  • von Britta Weddige

"Piratenserie" in Zusammenarbeit mit der Dorna?

Während FIA-Präsident Max Mosley weiter nicht an eine Abspaltung glaubt, konkretisiert die FOTA angeblich die Pläne für eine "Piratenserie"

(Motorsport-Total.com) - Die Teamvereinigung FOTA droht weiter mit einer Abspaltung und ist dabei angeblich schon einen Schritt weiter vorangekommen. So berichtet die spanische Tageszeitung 'AS', die FOTA habe sogar schon einen Wunschkandidaten, der die neue "Piratenserie" organisiert: den MotoGP-Rechteinhaber Dorna Sports SL mit ihrem Chef Carmelo Ezpeleta. FIA-Präsident Max Mosley glaubt noch nicht daran, dass die Teams mit der angedrohten Abspaltung ernst machen und hat sie nun aufgefordert, sich bis morgen ohne irgendwelche Bedingungen für 2010 einzuschreiben. Dann könnten die Teams daran beteiligt werden, das vorgesehen Reglement nach ihren Vorstellungen noch einmal zu ändern.

Titel-Bild zur News: Carmelo Ezpeleta Dorna

Carmelo Ezpeleta soll mit der FOTA angeblich schon Gespräche führen

Doch bei der FOTA will man sich nicht einfach so beugen und ist dem 'AS'-Bericht zufolge schon dabei, die Planungen für eine eigene Serie zu konkretisieren. Dorna-Chef Ezpeleta war entscheidend daran beteiligt, die MotoGP zu einem weltweiten Erfolg zu machen. In jüngster Zeit wurde jedoch auch der Spanier heftig dafür kritisiert, unpopuläre neue Regeln einfach durchzudrücken. Besonders groß war der Widerstand gegen Ezpeleta, als die MotoGP 2007 von 990er- auf 800er-Maschinen umstieg. Im Vergleich zur Formel 1 hat die MotoGP auch nur wenige Großsponsoren.#w1#

Angeblich soll Ezpeleta mit der FOTA bereits Gespräche geführt und Interesse gezeigt haben. Es gibt auch eine Verbindung zur Formel 1: Wie die Formel 1 heute noch gehörte die Dorna bis 2006 der CVC Capital Partners. 2006 aber hat CVC auf Initiative der EU-Kommission seinen 71-prozentigen Anteil für 400 Millionen Pfund (umgerechnet nach heutigem Stand 462 Millionen Euro) an Dorna Sports Managemant verkauft.

In der Begründung der EU-Kommission hieß es damals: "Wenn die beiden populärsten Motorsportveranstaltungen in der EU - die Formel 1 und die MotoGP - in der Hand eines Eigentümers sind, besteht die Gefahr, dass die Kosten für TV-Rechte ansteigen und die Kunden weniger Auswahl haben."