• 09.10.2008 15:19

  • von Roman Wittemeier

Piloten von Kanada-Streichung enttäuscht

Die überraschende Streichung des Grand Prix von Kanada aus dem Rennkalender 2009 kommt bei vielen Piloten nicht gut an

(Motorsport-Total.com) - Neben Afrika macht die Formel 1 im kommenden Jahr auch um einen weiteren Kontinent einen großen Bogen: Durch die überraschende Streichung des etablierten Grand Prix von Kanada in Montréal findet erstmals seit mindestens drei Jahrzehnten kein einziges Rennen in Nordamerika statt. "Das habe ich erst heute morgen erfahren", erklärte ein verwunderter Robert Kubica auf der Pressekonferenz in Fuji. "Es ist natürlich nicht meine Entscheidung."

Titel-Bild zur News: Charlie Whiting

Auf dem Circuit Gilles Villeneuvegab es 2008 viele Probleme mit dem Asphalt

Gerade Kubica wird dem Rennen auf der Ile Notre-Dame hinterher trauern, denn mit der Strecke auf einer Insel im Sankt-Lorenz-Strom verbindet der Pole extremste Erfahrungen. 2007 ein brutaler Crash, 2008 der erste Formel-1-Sieg. "Ich würde gern wieder in Kanada fahren. Immerhin habe ich dieses Jahr dort gewonnen und auch im Jahr zuvor waren wir stark, als Nick Zweiter wurde. Aber so ist es nun einmal und wir müssen nun abwarten."#w1#

"Es ist schade, dass wir Kanada verlieren", stimmte auch Timo Glock mit ein. "Ich verbinde sehr viele gute Erinnerungen mit der Strecke. Ich habe in meinem ersten Formel-1-Rennen dort zwei Punkte geholt, mit dem ChampCar auf dem Podium und war auch in diesem Jahr als Vierter sehr gut. Es war immer eines der schönsten Rennen im Kalender, daher ist es schade und wir werden es vermissen." Die Strecke in Montréal hatte in diesem Jahr allerdings auch negative Schlagzeilen gemacht, als während der Sessions immer wieder der Ashpalt aufbrach.

"Wir sind viele Jahre dort gefahren", fügte Jenson Button hinzu. Der Brite betrachtete auch das spaßige Nachtleben der kanadischen Metropole als jährlich wiederkehrendes Highlight. "Ich liebe diese Stadt. Eines der besten Rennen in Bezug auf das Nachtleben - dort gibt es jede Menge Spaß. Aber die Strecke an sich? Der Asphalt ist in den vergangenen Jahren immer mehr aufgebrochen, dann flogen Kieselsteine über die Strecke und das brachte uns in Schwierigkeiten. Es ist immer schade, wenn eine Strecke wegfällt. Aber jetzt haben wir im Sommer ein paar Wochen Ferien. Ich kenne die Hintergründe der ganzen Geschichte nicht, aber ich werde Montréal als Stadt vermissen - vielleicht mehr als die Strecke selbst. Die Steaks sind verdammt gut."

Auch Williams-Youngster Kazuki Nakajima äußerte sich über den Verlust des Rennens in Kanada: "Das sind schlechte Nachrichten. Ich bin dort nur einmal gefahren. Unser Auto war dort aber immer gut, daher empfinde ich es für unser Team als Nachteil. Auch wenn der Asphalt sich auflöste und wir dort einige Probleme hatten, waren die Rennen dort doch immer sehr aufregend. Es ist zwar schön, nun im kommenden Jahr eine längere Sommerpause zu haben, aber dafür dann Montréal zu vermissen, ist nicht die schönste Sache."