PDVSA-Untersuchung: Maldonado unbesorgt

Eine Untersuchung in Venezuela stellt den Williams/PDVSA-Deal auf den Prüfstand, aber Pastor Maldonado macht sich deswegen keine Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Umgerechnet mehr als 20 Millionen Euro pro Jahr soll Pastor Maldonado in Form eines Sponsorings durch die staatliche Mineralölgesellschaft Petroleos de Venezuela (PDVSA) zu Williams bringen. Doch ein venezolanischer Abgeordneter stößt sich nun an dem Deal und hat das britische Team schriftlich um Details zu den Transaktionen gebeten.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado sorgt sich nicht um das lukrative PDVSA-Sponsoring

Hintergrund ist, dass Staatsoberhaupt Hugo Chavez das Williams-Sponsoring angeblich nur mit seinen engsten Vertrauten besprochen und beschlossen hat. Nun regt sich seitens der Opposition Widerstand, weil Vertragsabschlüsse dieser Größenordnung offenbar vom Kongress ratifiziert werden müssen. Eine solche Abstimmung hat freilich nie stattgefunden, weshalb der Parlamentarier Carlos Ramos nun Material für eine Untersuchung sammelt.

Politik mischt sich bei Williams ein

"Ich weiß nicht genau, was da vor sich geht, aber ich mache mir keine Sorgen", reagiert Maldonado auf Medienberichte, wonach die Untersuchung seine Karriere in der Formel 1 gefährden könnte. Denn klar ist: Sobald die PDVSA nicht mehr zahlt, wackelt das Cockpit des 26-Jährigen gewaltig, schließlich stellen sich mit Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas nicht nur zwei schnelle Finnen bei Williams an, sondern mit Adrian Sutil und Rubens Barrichello auch zwei Fahrer, die Geld mitbringen.

Maldonado denkt aber nicht so weit: "Schwer zu erklären, worum es geht - Venezuela ist halt so", seufzt er. "Es ist eine politische Situation, denn nächstes Jahr haben wir Wahlen und da ist jetzt schon alles angespannt. Aber ich kümmere mich nicht darum, denn ich gebe mein Bestes und bin ein guter Repräsentant für Venezuela." Auch das Land, der Sponsor und das Team veranlassen ihn eigenen Angaben nach dazu, der Zukunft gelassen entgegenzublicken.

¿pbvin|512|4267||0|1pb¿Zweifel daran, dass beim Vertragsabschluss zwischen PDVSA und Williams alles mit rechten Dingen zugegangen ist, hat der Venezolaner nicht: "Ich kenne den Vertrag nicht, aber ich glaube, sie sind ein verantwortungsbewusstes und großes Unternehmen, sehr seriös, und ich glaube, dass sie alles korrekt abgewickelt haben. Es ist ein großes Projekt. Es geht ja nicht nur um Pastor Maldonado in der Formel 1, sondern auch um den Sport des ganzen Landes."

Sport wird in Venezuela groß geschrieben

"In Venezuela erleben wir gerade eine tolle Zeit, was den Sport angeht", fährt er fort. "Wir haben eines der besten Baseball-Teams der Welt, viele andere Dinge. Daher setzt sich die Regierung sehr dafür ein, den Sport in diesem Land zu fördern." Unter anderem mit finanzieller Unterstützung, die von den Gewinnen von staatlichen Gesellschaften wie der PDVSA abgezweigt wird. Doch das will die Opposition der Chavez-Regierung nicht mehr durchgehen lassen.

"In Venezuela erleben wir gerade eine tolle Zeit, was den Sport angeht." Pastor Maldonado

Maldonado konzentriert sich indes auf das, was er selbst beeinflussen kann: seine sportliche Zukunft. "Wir haben schon vor einigen Monaten am neuen Auto zu arbeiten begonnen", berichtet er optimistisch. "Ich bin stark involviert und freue mich sehr darüber, mit dem Team an der Entwicklung zu arbeiten. Das Auto sieht ziemlich gut aus - viel besser als das diesjährige. Alle im Team haben großes Vertrauen in dieses Auto."