• 20.04.2009 17:59

  • von Roman Wittemeier

Parr: "Mosley ist ein Visionär"

Williams-Geschäftsführer Adam Parr über das Tauziehen zwischen FIA und Teamvereinigung FOTA: "Max ist immer einen Schritt voraus"

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Diffusorurteil des FIA-Berufungsgerichts wurden aus Sicht von Max Mosley gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen hat man bezüglich der Regeln in der Formel 1 nun Klarheit, auf der anderen Seite ergeben sich in der Fassade der Teamvereinigung FITA jetzt erste Risse. Genau darauf war der FIA-Chef aus, denn die Teams waren ihm zuletzt zu mächtig geworden.

Titel-Bild zur News: Adam Parr

Adam Parr sieht in FIA-Chef Max Mosley einen äußerst zähen Verhandlungspartner

"Max ist ein großer Visionär", sagte Williams-Geschäftsführer Adam Parr in der 'GPWeek'. "Man muss sich nur einmal KERS anschauen, oder die Kostensenkungen. Er war da immer der Vordenker und die Sache mit Max ist, dass er immer einen Schritt voraus ist." In den vergangenen Jahren gab es im Gerangel um neue Regeln immer das gleiche Prozedere: Mosley forderte Unmögliches, um später das maximal Mögliche zu bekommen.#w1#

"Er geht kaum Kompromisse ein, daher ist es wirklich herausfordernd, mit ihm zu arbeiten", fügte Parr hinzu, der in der Teamvereinigung FOTA ein probates Mittel zur Erneuerung der Formel 1 sieht. "Seit Bestehen der FOTA läuft es gut. Es gab schon wirklich wichtige Erfolge. Ein einzelnes Team hat in Vergangenenheit nicht einmal einen Bruchteil dessen erreicht, was die FOTA in den vergangenen neun Monaten geschafft hat. Es wurden Kompromisse eingangen von Leuten, die an so etwas eigentlich nicht gewöhnt sind."

Man habe sich mit den Vorschlägen zur Kostensenkung im Dezember auf einen guten Weg begeben, den es nun fortzusetzen gelte. "Wir müssen nun weitere Schritte einleiten. Das ist eine große Herausforderung. Es wird immer schwieriger." Zur neuen Hackordnung in der Formel 1 sagte Parr: "Man darf bei Brawn nicht vergessen, dass er zwei Jahre lang riesige Ressourcen zur Verfügung hatte. Er hat sie allerdings auch gut genutzt. Das ist insgesamt eine tolle Geschichte für die Formel 1."