• 31.10.2011 13:08

  • von Roman Wittemeier

Newey nach Indien-Siegesfahrt gerührt

Eine Serie von Pole-Positions und ein neuer Rekord von Sebastian Vettel: Adrian Newey vom eigenen Erfolg ergriffen - Unsicherheit bezüglich 2012

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Sebastian Vettel am Sonntag als Erster die Ziellinie in Indien überquert hatte, trat Adrian Newey emotional ergriffen auf das Podium in Noida. Den genialen Konstrukteur und Designer hatten die Gefühle für einen Moment übermannt. 2011 legt das Team um Weltmeister Vettel eine beeindruckende Serie von Pole-Positions hin, der Heppenheimer ist seit dem Rennen in Noida neuer Rekordhalter bezüglich Führungskilometer in einer Saison.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Adrian Newey (Technischer Direktor)

Ein geniales Duo: Designer Adrian Newey und Pilot Sebastian Vettel

"Adrian erlebt einfach ein tolles Jahr. Vettel hat den Rekord von Nigel Mansell gebrochen. Der hatte ihn 1992 aufgestellt - auch in einem Newey-Auto", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Der Red Bull RB7 in einer Liga mit dem Williams von 1992? "Das zu beantworten fällt mir schwer", sagt Newey in der 'BBC'. "Es gab einige Meilensteine. Der erste Sieg 1991, oder auch der erste Titelgewinn eines meiner Autos ein Jahr später. Auch der Schritt später zu McLaren war ganz besonders."

"Zu Red Bull zu kommen und dort alles gemeinsam mit erstklassigen Leuten aufzubauen, war eine tolle Herausforderung. Vergangenes Jahr gab es dann beide Titel - super. Dieses Jahr zeigt einfach, dass es keine Eintagsfliege war", sagt der Brite stolz. Newey genießt den Moment, aber er zerbricht sich auch schon bezüglich des kommenden Jahres den Kopf. Neue Regeln bremsen die Teams beim Thema angeblasener Diffusor ein.

"Gut möglich, dass es Veränderungen im Kräfteverhältnis geben wird", sagt er. "Man kann das jetzt kaum einschätzen. Ich weiß nicht, inwiefern die anderen bezüglich des angeblasenen Diffusors wirklich aufgeholt haben. Sind sie dran, oder noch ein Stück zurück? Im vergangenen Jahr haben wir unser Auto um diesen Diffusor herum aufgebaut. Ab Juli stand er im Zentrum aller weiteren Entwicklungen. Nur weil wir so konsequent waren, konnten wir beispielsweise mit solch großer Bodenfreiheit am Heck fahren."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Indien


"Ich weiß nicht, ob die anderen Teams mittlerweile so weit sind, wie sie sein könnten, wenn sie auch den Diffusor ebenso ins Zentrum der Entwicklung eines ganzen Autos gestellt hätten", rätselt Newey. "Daher lässt sich überhaupt nicht einschätzen, wie sehr sich das Kräfteverhältnis zum kommenden Jahr verschieben könnte." Das aerodynamische Element am Heck gilt als wichtiger Schlüsselfaktor am erfolgreichen Red Bull RB7.