• 05.03.2009 16:25

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Neues Concorde-Agreement noch im März?

FOTA-Chef Luca di Montezemolo rechnet damit, dass das neue Concorde-Agreement noch vor dem ersten Saisonrennen unterschrieben wird

(Motorsport-Total.com) - Nach einem jahrelangen Machtkampf um eine gerechtere Verteilung der Formel-1-Einnahmen haben sich die Teams im Mai 2006 mit Bernie Ecclestone auf ein Verständnismemorandum geeinigt, in dem alle kommerziellen Fragen geklärt sind. Auf Basis dieses Dokuments hätte eigentlich so schnell wie möglich ein neues Concorde-Agreement aufgesetzt werden sollen, doch das ist bis heute nicht passiert.

Titel-Bild zur News: Meeting der Teamchefs

Fast drei Jahre hat es gedauert, ein neues Concorde-Agreement zu ratifizieren

Derzeit kommt die Königsklasse also ohne formalisierte "Verfassung" aus, aber das soll sich ändern: Laut FOTA-Chef Luca di Montezemolo sind alle Teams und Hersteller dazu bereit, sich bis Ende 2012 in Form eines Concorde-Agreements an die Formel 1 zu binden. "Mir liegen zwar noch keine schriftlichen Bestätigungen dafür vor, aber ich pflege bekanntlich sehr gute Kontakte zu meinen Kollegen", sagte der Ferrari-Präsident.#w1#

Unterschrift steht unmittelbar bevor

Von nun an sei die endgültige Ratifizierung durch alle relevanten Parteien nur noch eine Frage der Zeit: "Wir befinden uns gerade im Prozess, die letzten Probleme mit der Rechtsabteilung des FOM zu klären. Wir hoffen und glauben, dass wir dazu in der Lage sein werden, noch vor dem Saisonbeginn ein neues Concorde-Agreement zu unterschreiben, vielleicht sogar vor dem 18. März", so di Montezemolo heute in Genf.

Ein neues Concorde-Agreement bedeutet unter anderem, dass niemand mehr ungestraft aus der Formel 1 aussteigen kann - auch nicht Renault, obwohl die Franzosen erst gestern gedroht haben, dass sie sich zurückziehen könnten, falls die Kosten nicht gesenkt und die Einnahmen erhöht werden. Doch die Aussagen des Konzernmitarbeiters seien falsch interpretiert und übertrieben worden, betonte Teamchef Flavio Briatore.

Renault mit Vorschlägen zufrieden

"Mit der FOTA haben wir genau das erreicht, was sich Renault schon immer gewünscht hat", relativierte der ehemalige Weltmeistermacher. "Herr Ghosn (Renault-Konzernchef; Anm. d. Red.) hat immer gesagt, dass Renault bis 2012 in der Formel 1 bleibt, wenn der Sport effizienter wird." Und Briatore legte noch ein Schäuflein drauf: "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir noch vor dem Start in die neue Saison ein neues Concorde-Agreement unterschreiben werden."

Angesichts dieser beruhigenden Aussagen macht sich auch di Montezemolo keine Sorgen mehr, dass sich der französische Automobilhersteller zurückziehen könnte: "Mit den Entscheidungen, die wir für 2010 getroffen haben, ist Renault aus Kostensicht extrem zufrieden. Bis 2012 haben wir uns einmal verpflichtet - und nach 2012 können wir auch die Einnahmen noch einmal erhöhen." Denn dann muss mit Ecclestone ein neuer Deal ausgehandelt werden...