• 03.10.2008 14:40

  • von Roman Wittemeier

Neue Preisgeld-Verteilung geplant

Bernie Ecclestone schlägt eine Nivellierung bei der Vergabe von Preisgeldern vor - Alle Teams sollen das gleiche Geld bekommen

(Motorsport-Total.com) - Angesichts der drohenden finanziellen Probleme weiterer kleinerer Rennställe will man nun offenbar mehr und mehr für deren Rettung unternehmen - der Fall Super Aguri zeigt möglicherweise Wirkung. Bernie Ecclestone hat als Formel-1-Boss ein übergeordnetes Interesse daran, dass seine Königsklasse mindestens mit 20 Autos in die Rennen geht, immerhin hat er den Veranstaltern dies vertraglich zugesichert. Der Brite will nun nach Informationen von 'autosport.com' eine neue Verteilung der Preisgelder durchsetzen, damit die kleinen Teams mehr vom großen Kuchen abbekommen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Neue Plan von Bernie Ecclestone: Preisgelder sollen neu verteilt werden

Der Ecclestone-Vorschlag sieht vor, dass man sich ganz vom bisherigen System trennt und die Prämien gleichmäßig auf alle teilnehmenden Teams verteilt. Bisher ist die Regel, dass der Konstrukteurs-Champion das meiste Geld bekommt, die weniger erfolgreichen erheblich weniger. Konsequenz: Die guten bekommen immer mehr, die schlechten Teams werden kaum die finanziellen Mittel erlangen, um sich entsprechend verbessern zu können.#w1#

Der Vorschlag soll nach Angaben von 'autosport.com' schon bald in der neuen Formula One Teams Association (FOTA) diskutiert werden. Angeblich hätten bereits vier Teams ihre feste Zusage zur Unterstützung des neuen Plans gegeben. Ein nicht genannter Teamchef wurde zitiert: "Das wäre eine gute Lösung, um allen Teams eine finanzielle Grundlage zu geben, ohne dabei die Topteams zu sehr zu beschneiden. Die Teams, die gewinnen können, werden ohnehin noch höhere Sponsor-Einnahmen generieren können. Siegen lohnt sich also auch weiterhin."

Insgesamt werden nach Schätzung rund 360 Millionen Euro pro Jahr von Ecclestones 'Formula One Management' (FOM) an die Teams ausgeschüttet, hinzu kommen Pauschalen für den Transport des Materials zu den Rennstrecken. "Das Problem ist, dass die Teams, die das meiste Geld bekommen - also Ferrari und McLaren - enorm viel Geld haben und immer mehr ausgeben können", beschrieb Frank Williams. "Sie können sich die besten Leute kaufen und alles mögliche andere. Gleichzeitig bekommen die kleinen Teams nie eine echte Chance."

In der FOTA müsse man noch Überzeugungsarbeit leisten, war sich der Williams-Teamchef sicher. Bei offenbarer Zustimmung von vier Teams fehlen nach wie vor drei weitere Stimmen, um gemäß der FOTA-Statuten eine Mehrheit darzustellen. "Wie würden wir entscheiden, wenn wir danach gefragt würden? Der Überlebens-Instinkt würde Ja sagen, der gesunde Menschenverstand würde Ja sagen. Aber das ist dann ja kein Wettbewerb mehr. Ich weiß es nicht genau. Sicher ist, dass der Überlebens-Instinkt die Oberhand behalten muss, auch bei uns ins Grove."