• 20.09.2008 10:28

  • von Roman Wittemeier

Nelson: "Heller als Tageslicht"

Renault-Teammanager Steve Nelson lobt die Vorbereitungen zum Nachtrennen in Singapur: Keine Probleme mit Beleuchtung erwartet

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Fahrer werden schon bald zu wahren Nachtschwärmern, die Vorbereitungen der Teams auf das erste Nachtrennen der Formel-1-Geschichte laufen auf Hochtouren. Der Test in Jerez ist abgeschlossen, bald werden die Transporte in Richtung Singapur losgehen. Vorfreude mischt sich bei einigen noch mit Skepsis, denn die Beleuchtung am neuen Stadtkurs ist eine große Unbekannte. Vor allem die möglichen Auswirkungen bei Regen sorgen hier und dort für Zweifel.

Titel-Bild zur News: Singapore

Formel-1-Nachtrennen in Singapur: Wirklich alles im rechten Licht?

Bereits vor Wochen haben sich Verantwortliche aller Teams vor Ort ein Bild machen können, als man in Singapur stolz die neue Strecke und deren Ausleuchtung präsentierte. "Wir waren dort nach dem Rennen in Großbritannien. Wir haben eine Nacht in Singapur verbracht und zwei im Flugzeug", erinnerte sich Renault-Teammanager Steve Nelson. "Vor unserem Besuch dachte ich mir, dass die Mechaniker vielleicht kleine Lämpchen auf dem Helm brauchen und dass wir eventuell mit Taschenlampen arbeiten müssten."#w1#

Die Vorbehalte wurden jedoch nach kurzer Zeit ausgeräumt: "Wir standen schließlich in der Boxengasse und sie hatten die Zielgerade und die ersten Kurven beleuchtet. Ich kann das nur als Tageslicht beschreiben, es war sogar noch viel heller. Es wird also keinerlei Probleme in den Boxen oder auf der Startaufstellung geben. Da ist einfach so viel Licht und es ist wirklich clever ausgeleuchtet. Es sind keine Spotlights, denn es werden kaum Schatten geworfen. Es sieht wirklich ganz hervorragend aus."

Nicht nur die technische Seite des Singapur-Grand-Prix scheint gut gelöst worden zu sein, sondern auch beim Design der Strecke hat man offenbar einen guten Weg gefunden. "Es gibt richtig viele Kurven, insgesamt über 20. Manche gehen wohl Vollgas, doch für die Fahrer wird das sicherlich anstrengend. Es deutet auf viel Downforce hin und scheint die Bremsen sehr zu fordern. Es gibt reichlich Kurven mit niedriger Geschwindigkeit, die im ersten oder zweiten Gang befahren werden", sagte Renault-Chefingenieur Alan Permane. Man geht davon aus, dass man dort ähnlich viel Abtrieb fahren wird wie in Monaco!


Fotos: Impressionen aus Singapur


Der Nacht in Singapur erfordert auch ein Umdenken im Arbeitsprozess. Die zeitlichen Abläufe sind völlig anders als sonst. Probleme werden trotz der veränderten Anforderungen kaum erwartet, erklärte Nelson: "Alle unsere Mitarbeiter beginnen im Testteam und vor allem in den Wintertests müssen da öfters Nachtschichten eingelegt werden. Diese Jungs sind also daran gewöhnt, um sechs Uhr abends anzufangen und bis zum nächsten Morgen zu arbeiten. Es wird sicherlich ungewöhnlich sein, zu dieser Zeit ein Rennen zu fahren, aber die meisten Jungs kennen diese Situation. Man muss sich einfach anpassen."

In Singapur werden die Formel-1-Uhren anders gehen. Entsprechend hat Nelson den Stundenplan seiner Mitarbeiter angepasst: "Wir werden wohl an den meisten Tagen zwischen drei oder vier Uhr an die Strecke gehen. Die meisten Sessions sind um elf vorüber, danach arbeiten wir wohl bis sieben Uhr früh. Wir haben eigentlich immer einen Achtstundentag, nachdem die Autos in die Box zurückgekommen sind. Es wird also anders sein, aber man kann sich daran gewöhnen. Singapur ist uns acht Stunden voraus, also wird sich unser Tagesablauf eben um acht Stunden verschieben. Ob das funktioniert, wird sich zeigen. Wir sollten jedenfalls keinen Jetlag haben, auch wenn wir nachts arbeiten müssen."