• 16.09.2004 17:32

  • von Fabian Hust

Motorenhersteller mit radikalem Reglement-Vorschlag

BMW, Honda und Mercedes haben einen radikal neuen Vorschlag für ein neues Motorenreglement ab der Saison 2005 unterbreitet

(Motorsport-Total.com) - Der Sicherheitsdelegierte der FIA, Charlie Whiting, hat die Motorenhersteller am Mittwoch zum FIA-Hauptquartier nach Paris zitiert, wo über ein neues Motorenreglement für die Saison 2005 diskutiert wurde. Weiterhin wollen BMW, Honda und Mercedes nicht dem Vorschlag von FIA-Präsident Max Mosley zustimmen, ab der kommenden Saison die Triebwerke über zwei Rennwochenenden hinweg einzusetzen, um eine Leistungsreduzierung zu erzwingen und die Kosten zu reduzieren.

Titel-Bild zur News: Honda-Motor

Gibt es 2005 vielleicht doch in jedem Rennen einen frischen Motor?

Nach Informationen von 'autosport.com' sind die drei Motorenhersteller mit einem radikalen Vorschlag an die Konkurrenz und die FIA herangetreten. So sollen neue Motoren am Samstagmorgen an den Rennwochenenden eingebaut werden, diese müssen im Freien Training, Qualifying, dem Rennen und - das ist eine völlig neue Idee - auch bei den folgenden Testfahrten eingesetzt werden.#w1#

Das Problem der "Zwei-Motoren-Regel" war gewesen, dass falls ein Team einen Motorschaden hat und den Motor wechseln muss, der Fahrer auch im Rennen darauf bestraft werden würde, sprich beispielsweise um zehn Plätze weiter hinten starten müsste, was mit Sport nach Meinung vieler Experten nicht mehr viel zu tun hat.

Der neue Vorschlag würde nicht nur verhindern, dass ein Fahrer für einen Vorfall doppelt bestraft wird - zudem auch noch ein Rennen nach dem eigentlichen Vorfall - er würde auch dafür sorgen, dass die Laufzeit der Motoren deutlich ausgedehnt wird, da die Triebwerke auch bei den Tests zum Einsatz kommen müssten. Gleichzeitig würde damit eine zwangsläufig eine Reduzierung der Testfahrten und somit der Kosten in der Formel 1 einhergehen. Hinzu kommt, dass sicher gestellt ist, dass die Teams am Rennwochenende nicht noch mehr Kilometer sparen, was den Fans zugute kommen würde.

Zusätzlich sollen jene Hersteller, die keinen Kundenmotor zur Verfügung stellen - also derzeit BMW, Honda, Mercedes und Renault - bis zu 3 Millionen Euro in einen Fonds einzahlen, mit dessen Hilfe den unabhängigen Teams finanziell unter die Arme gegriffen werden soll.

Die FIA möchte diesen Vorschlag nun überdenken, auch die anderen Hersteller gilt es zu überzeugen. Zusätzlich dürften noch einige Detailfragen auftreten, zum Beispiel wie ein Team neue Motoren testen soll, wenn bei Testfahrten nur die Rennmotoren verwenden werden dürfen, oder was ist, falls ein Motor beim Test platzt und ein neuer Motor erst Samstagmorgen eingebaut werden darf. Jedenfalls muss so schnell wie möglich das Motoren-Reglement 2005 verabschiedet werden, da die Hersteller schon längst mit der Entwicklung der neuen Triebwerke begonnen haben.