• 07.01.2009 16:47

  • von Stefan Ziegler

Mosley plant weitere Einsparungen

Max Mosley wird nicht müde, den Finanzgürtel der Formel 1 immer enger zu schnallen - in den kommenden Jahren soll kräftig gespart werden

(Motorsport-Total.com) - Angesichts der gegenwärtig schwierigen Wirtschaftslage ist auch die Formel 1 zum Umdenken gezwungen, was bei FIA-Präsident Max Mosley auf offene Ohren stößt. Der Brite gibt sich mit dem bereits verabschiedeten Sparpaket nicht zufrieden und denkt laut 'Auto Motor und Sport' schon über weitere Möglichkeiten nach, die Kosten in der Formel 1 drastisch zu senken. So könnten künftig weitaus mehr Einheitselemente zum Einsatz kommen, welche der Show aber keinen Abbruch tun sollen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley (FIA-Präsident)

Schirmherr: FIA-Chef Max Mosley will die Formel 1 nicht im Regen stehen lassen

Laut 'Auto Motor und Sport' hat Mosley seine Vorstellungen bereits schriftlich an Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo übermittelt, der seinerseits als Vorsitzender der Teamvereinigung FOTA die Interessen der in der Formel 1 engagierten Rennställe vertritt. So soll Mosley in den Raum gestellt haben, die Motoren 2010 auf 17.000 Umdrehungen pro Minute zu begrenzen. Ab dann wären nur noch kosmetische Eingriffe an den Aggregaten erlaubt.#w1#

Konkret soll es sich dabei um den Ansaugtrakt und die Einspritzdüsen handeln - alle anderen Bereiche des Motors wären ab 2010 komplett tabu. Laut 'Auto Motor und Sport' sollen außerdem die Testfahrten auf eine neue Obergrenze von 15.000 Kilometer pro Saison reduziert werden, was die Ausfahrten an Grand-Prix-Freitagen miteinschließt. Viel soll sich der FIA-Präsident auch von der Einführung von Einheitsbauteilen versprechen.

So soll Mosley in seinem Schreiben an Di Montezemolo noch einmal nachdrücklich für Standardgetriebe und einheitliche Unterböden plädiert haben. Begründung: Diese Elemente würden die Show nicht verbessern sondern lediglich Kosten verursachen, was Mosley baldmöglichst kuriert sehen will. Zudem plant der 68-Jährige, bald eine Liste von Chassis-Bauteilen zu veröffentlichen, die künftig nicht mehr entwickelt werden dürfen.

Ferner stellte Mosley eine einheitliche Gewichtsverteilung in den Raum, um zu verhindern, dass Ballastgewichte zum Zünglein an der Waage werden - und stellte zugleich in Aussicht, auch auf dem Reifensektor Veränderungen herbeiführen zu wollen. So soll Ausrüster Bridgestone künftig Pneus konstruieren, die weniger Gummiabrieb auf der Rennstrecke hinterlassen. Dementsprechend sollen neue Reifenmischungen zum Einsatz kommen.

Abschließend brachte Mosley einmal mehr eine Budgetobergrenze ins Gespräch. "Die Etats der Rennställe müssen auf ein Maß reduziert werden, das von dem Geld bestritten werden kann, das die Teams von der FOM (Formula One Administration; Anm. d. Red.) bekommen", wird der FIA-Präsident von 'Auto Motor und Sport' zitiert. Die Formel 1 sei aktuell zu sehr vom Wohlwollen einiger Hersteller und Milliardäre abhängig, so Mosley.