Michael Schumacher macht sich das Leben schwer

Vom siebten Startplatz aus wird es Schumacher morgen im Kampf um den Titel schwer haben ? Barrichello starker Zweiter

(Motorsport-Total.com) - Hätte jemand das Drehbuch für das zweitletzte Saisonrennen geschrieben, dann wäre das Kapital "Qualifying" dem Autor zweifelsohne bestens gelungen. Von den drei Titelaspiranten steht mit Kimi Räikkönen jener Fahrer auf der Pole Position, der auf dem Papier vor dem Wochenende noch die schlechtesten Karten hatte. Dann folgt mit Montoya auf dem vierten Rang Michael Schumachers ärgster Rivale und der Deutsche selbst liegt nur auf den siebten Rang. Für den WM-Führenden natürlich eine Leistung, die enttäuschend ist und den Kampf um den WM-Titel schwieriger als notwendig machen wird.

Titel-Bild zur News: Badoer und Todt

Testfahrer Luca Badoer und Jean Todt mit gespannter Miene

Jubeln konnte hingegen Rubens Barrichello, der die Pole Position als Zweiter nur um 0,124 Sekunden verpasste: "Ich hatte auf die Pole Position gehofft, denn das Auto war das ganze Wochenende über gut gewesen. Meine fliegende Runde war gut, auch wenn sich das Auto ein wenig anders als im Qualifying angefühlt hatte und die ganze Runde über unruhig war. Es war am Nachmittag ziemlich windig, was sicherlich eine Rolle gespielt hat. Ich musste aus diesem Grund beim Setup ein wenig zocken in der Hoffnung, dass es morgen gut sein wird. Ich hatte heute Nachmittag deshalb nicht das schnellste Auto."

Barrichello will den Sieg

Der Brasilianer wird im Kampf um den WM-Titel vielleicht morgen eine wichtige Rolle spielen, geht es doch nicht nur um den Fahrer- sondern auch um den Konstrukteurstitel, da ist es wichtig, dass er BMW-Williams WM-Punkte wegholt: "Mir tut es leid, dass ich nicht mehr im Kampf um den Titel stehe, wo er doch jetzt so intensiv im Gange ist. Die Fans sind hier fantastisch, wie in Brasilien und Monza. Hoffentlich werden sie ein schönes Rennen sehen. Ich persönlich mag die Herausforderung und werde versuchen, das Rennen morgen zu gewinnen."

Schumacher ist enttäuscht

Michael Schumacher bliebt nichts anderes übrig, als erneut ein nicht optimales Qualifying zur Kenntnis zu nehmen, das die Siegchancen stark minimiert: "Das war heute ein sehr durchschnittliches Qualifying und ich bin natürlich nicht zufrieden damit, wie es gelaufen ist. Mir ist nicht klar, wie es dazu kommen konnte, aber das Auto ist zu viel herumgerutscht und ich fand nicht genügend Grip. Zumindest ist der siebte Platz auf der sauberen Seite der Fahrbahn und nicht auf der schmutzigen Innenbahn und mich würde auch interessieren, auf welchen Strategien die Konkurrenten unterwegs sind. Hinsichtlich der Meisterschaft steht mein dichtester Konkurrent drei Plätze vor mir, was kein Weltuntergang ist, und Kimi steht auf Pole, wodurch alles wieder ein bisschen offener ist."

Ferrari tappt noch im Dunkeln

Noch rätselt man bei Ferrari, was schief gelaufen ist. Schon der Morgen hatte nicht gut angefangen, als der Weltmeister mit einem technischen Defekt ausrollte und zum Zuschauen verdammt wurde: "Wichtig ist jetzt einmal, dass wir verstehen, was heute Nachmittag falsch gelaufen ist", so Schumacher. "Wir müssen abwarten, was ich ausrichten kann - denn auf dieser Strecke ist das Überholen kein Ding der Unmöglichkeit. Ich hoffe, dass ich den Tifosi am Ende des Tages Grund zum Jubeln geben kann.

Todt erwartet einen "engen Kampf"

Ferrari-Rennleiter Jean Todt blieb äußerlich gelassen wie immer, wenn es einmal nicht so gut für den Rekordsieger läuft: "Wir erwarteten einen sehr engen Kampf im Qualifying und den haben wir auch bekommen, bedenkt man, dass die Top 10 innerhalb von einer Sekunde liegt. Rubens fuhr eine großartige Runde und wurde dafür mit einem Platz in der ersten Startreihe belohnt. Leider liegt Michael nur auf dem siebten Rang. Nun müssen wir die Gründe für diese Leistung herausfinden. Es ist klar, dass wir besonders im Fall von Michael auf ein besseres Ergebnis gehofft hatten. Morgen können wir erneut einen engen Kampf erwarten. Einige Faktoren werden eine Rolle spielen, inklusive dem Wetter. Eine Sache ist sicher: Wir werden bis zum Schluss alles geben, um das beste Ergebnis herauszufahren."

Brawn: Handicap durch vorsichtige Fahrweise

Technikdirektor Ross Brawn hat über die Nacht noch viel Arbeit vor sich: ?Wir haben gesehen, wie stark der Kampf um den Titel so ein Qualifying beeinflussen kann. Michael und Montoya konnten es sich nicht leisten, Risiken einzugehen, die ihre WM-Chancen aufs Spiel gesetzt hätten, daher ist es nur natürlich, dass sie sich für eine etwas vorsichtigere Herangehensweise entschieden haben. Michael war nicht total glücklich mit der Balance seines Wagens."

Der Brite weiter: "Der Wind hat uns Kopfzerbrechen bereitet und auch die Tatsache, dass Michael einen Teil des Vormittagstrainings mit einem Benzindruckproblem verloren hat. Wichtig ist, Rubens in der ersten Reihe zu haben, denn wir wollen auch den Konstrukteurstitel gewinnen und ihn dort zu haben, beschert uns eine gute Ausgangslage für das Rennen. Unsere Reifen sehen gut aus und wir wären nicht unglücklich, sollte es morgen ein bisschen regnen."

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