• 14.10.2011 13:37

  • von Fabian Hust

Mercedes: Stabiler Rückstand ist ein Erfolg

Mercedes-Teamchef Ross Brawn ist stolz auf seine Mannschaft, weil man im Verlauf der Saison den Rückstand auf Red Bull konstant halten konnte

(Motorsport-Total.com) - Dem Mercedes-Team ist es in dieser Saison nicht gelungen, sich in der Formel 1 einen Sieg zu holen, und auch in den verbleibenden vier Rennen ist es unwahrscheinlich, dass dieses Kunststück noch klappt. Das Auto ist bei weitem nicht so konkurrenzfähig, wie man sich dies erhofft hatte.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Teamchef), Michael Schumacher

Ross Brawn lobt Michael Schumacher für dessen jüngste Vorstellungen

Ein Blick auf die WM-Tabelle zeigt, dass einigen Konkurrenten über den Winter ein größerer Sprung gelungen ist als Mercedes. So hatte man im vergangenen Jahr nach 15 Rennen 168 WM-Zähler auf dem Konto, dieses Jahr sind es zur gleichen Zeit lediglich 123.

Doch die Experten machen zuletzt Fortschritte im Team aus. Sicherlich war es kein Zufall, dass Michael Schumacher den Großen Preis von Japan zuletzt anführte und beiden Piloten in den vergangenen Rennen die eine oder andere Aufholjagd gelang.

"Wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen", stellt Teamchef Ross Brawn klar. "Das ist Tatsache. Aber die Jungs in Brackley und das Team investieren gewaltige Anstrengungen, um dort zu bleiben, wo wir uns befinden. Auf Basis unserer Analysen haben wir immer noch denselben Rückstand auf Red Bull, den wir zu Beginn der Saison hatten."

Der Brite sieht es also bereits als Erfolg an, dass man im Verlauf des laufenden Jahres nicht weiter hinter Red Bull zurückgefallen ist - im Umkehrschluss also dasselbe Entwicklungstempo an den Tag legen kann wir jenes Team, das in Kürze wohl auch die Konstrukteursmeisterschaft gewinnen wird.

"Das gesamte Team hat Respekt verdient, dass es es geschafft hat, diesen Rückstand zu halten, denn das ist nicht einfach. Man hat es an einigen der anderen Teams gesehen, welche weiter zurückgefallen sind. In der Formel 1 herrscht eine unglaubliche Entwicklungsgeschwindigkeit, und wir haben es mehr oder weniger geschafft, mit diesem Fortschritt mithalten zu können."

Das Problem für den Rennstall ist es jedoch, dass es nicht ausreichen wird, zusammen mit Red Bull das schnellste Entwicklungstempo an den Tag zu legen, man muss schneller entwickeln, um den Rückstand aufholen und eines Tages Rennen gewinnen zu können: "Wir müssen in Bezug auf die Leistung einen Schritt nach vorn machen, um dorthin zu kommen, wo wir sein wollen."

Für die Moral des Teams sei es jedoch wichtig, zu sehen, dass Schumacher in Japan das Rennen anführte: "Das war aufmunternd, Michael ein Rennen anführen zu sehen, auch wenn es natürlich aufgrund der Boxenstopps ein wenig künstlich war."

Auch Schumacher habe in den vergangenen Rennen gute Fortschritte gezeigt: "In den vergangenen vier oder fünf Rennen hatte er einen ganz guten Lauf, vom Zwischenfall mit Perez in Singapur einmal abgesehen. Aber er hat sehr, sehr solide Arbeit geleistet."

"Das bestätigt einfach meine Ansicht, dass unsere beiden Fahrer mit dem richtigen Auto Rennen gewinnen können. Nun liegt es an uns, jenes Auto auf die Beine zu stellen, das sie verdienen und das wir bauen müssen."