• 06.07.2017 13:55

  • von Dominik Sharaf, Christian Nimmervoll & Maria Reyer

Mercedes' Reifentemperaturen: "Kommen der Lösung näher"

Sportchef Toto Wolff nennt den Silberpfeil nicht weiter eine "DIva" - Erfahrungswerte mit dem Set-up seien hilfreicher gewesen als Updates - Nagelprobe bis Ende Juli

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Sportchef Toto Wolff hält die drei vor der Formel-1-Sommerpause anstehenden Grands Prix für eine Standortbestimmung für die Silberpfeile. Wie er im Vorfeld des Rennens in Österreich erklärt, würden sich die Strecken in Spielberg, Silverstone und Budapest stark unterscheiden - was zum Vorschein kommen lassen wird, ob das Team die Set-up-Probleme in den Griff bekommen hat.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hatte bisher seine liebe Mühe mit den Reifentemperaturen Zoom

Dass Reifen, die nicht auf Temperatur kommen, seiner Speerspitze Lewis Hamilton nochmals solche Einbrüche bescheren wie in Russland und Monaco, vermutet Wolff nicht: "Je mehr Kilometer wir fahren und mehr Daten wir sammeln, umso näher kommen wir der Lösung des Problems", so der Österreicher. Die Leistung in Baku - als seine Farben das Qualifying dominierten - will er nicht als Beleg dafür werten, dass Schwierigkeiten, den W08 abzustimmen, Schnee von gestern sind.

Schließlich war Mercedes in Aserbaidschan schon im vergangenen Jahr stark. Es könnte sich um einen Ausreißer nach oben gehandelt haben, zumal die technische Weiterentwicklung für die Behebung der Probleme laut Wolff eine untergeordnete Rolle spielt: "Es geht nicht so sehr um Updates, sondern darum, das Beste aus dem mechanischen und aerodynamischen Set-up zu machen", sagt er.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Spielberg

Davon, den eigenen Boliden kürzlich eine "Diva" genannt zu haben, distanziert sich der Sportchef und zweifelt, ob der Ausdruck korrekt sei: "Was mir eingefallen ist, ist kapriziös. Das Auto ist sehr schnell, wenn wir es im richtigen Fenster haben. Dieses Fenster ist schmaler als vielleicht bei Ferrari." Er sei aber überzeugt, dass das Thema Reifentemperaturen allen Teams Kopfzerbrechen bereite.

Die Folge ist, dass das Kräfteverhältnis bei den Grands Prix schwankt und kaum abzusehen ist, wer auf einem bestimmten Kurs das beste Material hat. Ergo stehen Wolff auch bezüglich der Favoritenrolle in Spielberg die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Er rechnet selbstredend mit Ferrari, schreibt aber niemanden ab: "Dass Red Bull nicht Favorit ist, haben wir in Baku auch gesagt."