Mercedes-Motoren und KERS: Heiße Planungsphase

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ross Brawn wurde im Internet zitiert, wonach Mercedes sehr sorgfältig überdenken sollte, wie viele Teams man kommendes Jahr mit Motoren ausgerüstet. Können Sie dazu etwas sagen?"
Norbert Haug: "Das ist richtig. Wir haben kommendes Jahr womöglich wieder KERS. Wir müssen uns die Kapazitäten anschauen, die uns zur Verfügung stehen. Es wäre für uns definitiv sehr schwierig, ein viertes Team auszurüsten. Es ist noch keine endgültige Entscheidung gefällt worden."

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Ross Brawn und Norbert Haug müssen bald die Weichen für die Zukunft stellen

"Wir müssen Geld sparen und müssen uns gleichzeitig auch auf das Reglement für 2013 vorbereiten. Es ist somit womöglich die beste Entscheidung, an drei Teams festzuhalten. Aber diese Entscheidung ist noch nicht getroffen worden. Aber womöglich bleibt alles so, wie es ist."#w1#

Frage: "Was macht man in Bezug auf KERS, wo die Entscheidung noch nicht gefällt wurde? Entwickelt man ein Auto für die Verwendung mit KERS und eines ohne KERS?"
Ross Brawn: "Wir fahren natürlich nicht zweigleisig. Wir schauen uns die Faktoren sehr sorgfältig an, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Wir bewerten es also. Es ist sehr wichtig, dass wir die Kosten von KERS unter Kontrolle halten. In den vergangenen Jahren war damit ein ziemlich großes Investment verbunden."

Haug: "Wir haben ein Programm gestartet, um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Wir arbeiten an dem System, das wir haben, und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir ein gutes System haben werden, wenn wir es verwenden müssen. Es ist dieselbe Basis, und es würde mir auch dieselben Regeln gelten. Wir glauben, dass wir im Vergleich zu den Gegnern ein sehr, sehr gutes System haben könnten."

Frage: "Was ist, wenn es unter den Teams Einigkeit gibt, dass man auf KERS nicht verzichten kann?"
Brawn: "In Bezug auf KERS wird es mit Sicherheit keine Einstimmigkeit geben. Das müssen wir als Unternehmen noch entscheiden."

Frage: "Was ist die Frist, bis zu der man die Entscheidung gefällt werden muss, ob man das Auto für die Verwendung von KERS entwickelt oder nicht?"
Brawn: "Rund sechs Wochen. Dann sollte die Entscheidung gefällt sein, ansonsten verliert man Zeit. Es ist wie im vergangenen Jahr. Es gibt bestimmte Gebiete, auf denen hat man einen Vorteil und andere, auf denen es eher ein Nachteil ist."

Frage: "Falls kommendes Jahr der verstellbare Heckflügel eingeführt wird, ist dann KERS ein noch größerer Vorteil wenn man es hat?"
Brawn: "Ich denke, das wäre ein zusätzlicher Vorteil, wenn man den Flügel und KERS, also beides nutzen kann. Es gibt keinen Grund, warum dies gegen KERS sprechen sollte."

Frage: "Wenn man sich in der verteidigenden Position befindet, könnte man sich mit KERS vielleicht besser gegen den Kerl hinter sich verteidigen, wenn dieser vielleicht nur den Heckflügel hat."
Brawn: "Da gibt es ein paar unterschiedliche Szenarien, denn wenn man KERS hat, kann man auch mit mehr Abtrieb fahren."

Frage: "Der F-Duct wird verboten, warum soll nun ein verstellbarer Heckflügel kommen?"
Brawn: "Da gibt es verschiedene Betrachtungsweisen. Die eine war jene, dass man einen verstellbaren Heckflügel einführt. Mit dem F-Schacht haben wir den ersten Schritt in Richtung durch den Fahrer kontrollierte Aerodynamik gemacht."

"Wenn man annimmt, dass der Fahrer die Aerodynamik beeinflussen kann, dann kann man überall am Auto arbeiten. Man kann das am Frontflügel machen, am Unterboden, am Heckflügel. Man kann diesbezüglich jede Menge am Auto arbeiten."

"Der Heckflügel ist das wohl offensichtlichste. Aber wenn man es derart zulässt, würde das völlig außer Kontrolle geraten. McLaren hatte in diesem Jahr mit dem F-Duct einen Vorteil, aber man hat sich dagegen entschieden, bevor das ganze überhandnimmt."