Mercedes: China als Prüfstand für die Reifennutzung

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying war Mercedes zum Auftakt der neuen Formel-1-Saison bisher recht stark unterwegs, doch im Rennen konnten Nico Rosberg und Michael Schumacher nicht an dieses Tempo anknüpfen. Diesen Trend gilt es so rasch wie möglich zum Besseren zu verändern, weshalb bei Mercedes vor dem Großen Preis von China eine Spurensuche angesagt ist. Schanghai wird daher zum Prüfstand.

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Michael Schumacher und Nico Rosberg nehmen Kurs auf eine Verbesserung

Dies bekräftigt Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "In den ersten beiden Rennen dieser Saison hat unser Team nicht die angestrebten Ergebnisse geschafft. Michaels Qualifying-Ergebnisse mit Starts jeweils aus Reihe zwei lagen in Australien wie in Malaysia weniger als eine halbe Sekunde hinter der Pole-Zeit." In den Grands Prix habe man dies aber nicht in eine konstante Rennleistung umgesetzt.

"Und nur im Rennen zählt es und gibt es Punkte", meint Haug und merkt an: "Seit dem letzten Rennen in Malaysia hat unser Team den Umgang mit den Reifen analysiert. Der Große Preis von China wird zeigen, welche Fortschritte wir hier gemacht haben." Beim dritten Saisonrennen trifft die Formel 1 aber auf ganz andere Vorzeichen als noch in Australien und Malaysia, fügt der Mercedes-Sportchef hinzu.

Schumacher will glänzen für die Fans

Witterungsbedingungen und Streckencharakteristik seien "ganz anders" und die 1.170 Meter lange Gegengerade mache alleine 20 Prozent einer Runde aus. "An vier Stellen der Strecke sind die Autos schneller als 285 km/h und neun Kurven sind als langsam bis mittelschnell klassifiziert. Fünf Kurven werden im Formel 1 mit weniger als 100 km/h durchfahren", erläutert Haug vor dem Schanghai-Event.

"Unser Team hat seit Malaysia hart gearbeitet, mit dem Ziel, dass wir am Renntag in China konstante und konkurrenzfähige Rundenzeiten fahren können", sagt Haug. Damit möchte man die Zuschauer vor Ort und vor den TV-Bildschirmen begeistern, wie Schumacher anmerkt. "Das Erste, woran ich beim China-Rennen denke, sind die Fans. Seit Jahren habe ich dort eine große und treue Fan-Basis."

"Und es ist immer wieder rührend, wie viel Mühe sie sich geben, mich zu unterstützen. Dafür kann ich mich an dieser Stelle nur herzlich bedanken", meint Schumacher. "Das Rennen selbst hat mir eigentlich nie sonderlich viel Glück gebracht, auch wenn ich dort 2006 gewonnen habe. Dieses Jahr soll sich das ändern", kündigt Schumacher, mit nur einem Punkt aktueller WM-14., zuversichtlich an.

Rosberg hat beste Erinnerungen an Schanghai

"Wir haben es in den ersten beiden Grands Prix nicht geschafft, unsere Performance aus dem Qualifying im Rennen zu erhalten. Daran arbeiten wir mit Hochdruck, damit wir den Fans eine gute Vorstellung bieten können", sagt der Deutsche. Sein Landsmann Rosberg möchte indes an seine erfolgreiche China-Bilanz anknüpfen. In Schanghai war Rosberg schließlich immer gut unterwegs.

"Ich habe gute Erinnerungen an den Großen Preis von China, bei dem ich 2010 auf dem Podium stand und im letzten Jahr das Rennen anführte. Ich mag den Shanghai International Circuit mit seinen einzigartigen, lang gezogenen Kurven sehr", erklärt der Mercedes-Fahrer und merkt an: "Die ersten beiden Rennen verliefen für mich nicht nach Plan, also beginnt die Saison für mich erst in China richtig."

"Die Strecke ist recht anders im Vergleich zu den ersten beiden in diesem Jahr. Sie fordert die Vorderreifen mehr als die Hinterreifen. Das Hauptaugenmerk liegt hier also auf der Vorderachse", meint Rosberg und nennt seine Ziele für China: "Wir wissen, dass wir ein schnelles Auto haben, aber wir wollen unsere Pace auf Longruns steigern und eine bessere Rennperformance zeigen."

Mercedes hofft auf eine Steigerung

Darauf legt die Mannschaft um Ross Brawn am kommenden Wochenende ihr Hauptaugenmerk. "Der Große Preis von China findet auf dem äußerst beeindruckenden Shanghai International Circuit statt und hat sich in den vergangenen Jahren im Formel-1-Kalender etabliert. China ist ein wichtiger Wachstumsmarkt für unseren Sport sowie Mercedes-Benz - wir freuen uns auf unseren jährlichen Besuch."

"Wir hoffen, dass wir an diesem Wochenende auf der Strecke erfolgreicher sein werden als bei den ersten beiden Saisonrennen, bei denen die Rennergebnisse nicht unseren Erwartungen nach positiven Starts in beide Wochenenden entsprachen", sagt Brawn und spricht über die Konsequenzen, die sich daraus für das Team ergeben haben: Man habe versucht, den Fehlern auf die Spur zu kommen.

"Seit unserer Rückkehr haben wir in der Fabrik hart gearbeitet und analysiert und ich hoffe, dass sich dieser Einsatz am nächsten Sonntag in Schanghai in einer Leistung widerspiegeln wird, die das Potenzial des W03 aufzeigt", meint Brawn. Während Schumacher in Malaysia wenigstens einen Punkt holte, wartet sein Mercedes-Teamkollege Rosberg noch darauf, 2012 sein Punktekonto zu eröffnen.