Haug weist Hamilton-Gerüchte von der Hand

Norbert Haug spricht über die Fahrerfrage für 2013: Warum er sich damit noch gar nicht beschäftigt und was er von Schumacher, Alonso und Vettel hält

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg gilt bei Mercedes bis 2015 als gesetzt, doch Michael Schumachers Vertrag läuft schon am Jahresende aus - genau wie auch jener von Lewis Hamilton bei McLaren. Daher waren in den vergangenen Wochen Spekulationen aufgetaucht, wonach der inzwischen 43-jährige Schumacher auch seine zweite Karriere beenden und für den erst 27-jährigen Hamilton Platz schaffen könnte, der 2008 mit Mercedes-Power seinen bisher einzigen WM-Titel errungen hat und bei McLaren immer noch mit Mercedes-Motoren fährt.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh, Norbert Haug und Lewis Hamilton

Norbert Haug hat doch nicht vor, Lewis Hamilton von McLaren abzuwerben

Doch an den Gerüchten scheint nichts dran zu sein: "Die Spekulation, dass Lewis Hamilton Michael ersetzt, kann ich von der Hand weisen. Da wurde einfach eins und eins zusammengezählt", stellt Mercedes-Sportchef Norbert Haug im Interview mit der 'Sport Bild' klar. "Lewis war und ist ein Mercedes-Mann. Aber es gibt keinerlei Vereinbarungen oder Gespräche in die Richtung." Vielmehr habe derzeit Vorrang, den F1 W03 auch im Rennen auf den schon vorhandenen Qualifying-Speed zu bringen und dann in Gespräche mit Schumacher einzutreten.

Doch das hat Zeit: "Zunächst haben wir beide nur ein Interesse: unser Auto so zuverlässig und schnell wie möglich zu machen. Danach werden wir sehen, wo wir stehen. Und erst dann werden wir mit Michael über eine mögliche Verlängerung reden", sagt Haug. Schumacher sei "die absolute Ikone des Motorsports" und bringe "immer noch konkurrenzfähige Leistung", aber es gebe trotzdem keine einseitige Option zur Vertragsverlängerung, die der siebenmalige Weltmeister jederzeit ziehen kann: "Bei uns wird immer gemeinsam entschieden", dementiert Haug entsprechende Medienberichte.

Dass man eine millionenschwere Brechstange auspacken könnte, um den bei Ferrari aufgrund der sportlichen Situation möglicherweise frustrierten Superstar Fernando Alonso zu verpflichten, obwohl der bis 2016 in Maranello unterschrieben hat, kommt für Mercedes nicht in Frage: Zwar gebe es trotz der streitbaren McLaren-Mercedes-Saison 2007 "keine verbrannte Erde zwischen uns", aber "Fernando hat einen sehr langen Ferrari-Vertrag", sagt Haug und stellt klar: "Wir werden bestimmt keine Fahrer mit großem Geld kaufen."

Das spricht auch gegen einen Deal mit Weltmeister Sebastian Vettel, der als Deutscher perfekt ins Mercedes-PR-Konzept passen würde und in der Öffentlichkeit als Sympathieträger gilt. Man habe zu Vettel zwar "einen guten Kontakt und gegenseitigen Respekt", räumt Haug ein, konkrete Pläne, den 24-Jährigen aus seinem bis 2014 laufenden Vertrag auszukaufen, gebe es aber nicht: "Sebastian ist sehr gut bei Red Bull aufgehoben. Er ist ein Vorzeigefall der Red-Bull-Nachwuchsförderung und zu Recht in dem Team."