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Lauda: Neuer Mercedes kommt Schumacher entgegen

Anders als in der Vergangenheit hat Michael Schumacher Teamkollege Nico Rosberg im Qualifying bisher im Griff - Niki Lauda glaubt die Gründe zu kennen

(Motorsport-Total.com) - Lag Michael Schumacher im Mercedes-internen Qualifying-Duell in den beiden vergangenen Jahren gegenüber Nico Rosberg deutlich zurück, sieht die Situation in diesem Jahr nach zwei Rennwochenenden anders aus. Der Rekordweltmeister fuhr mit den Startplätzen vier (Melbourne) und drei (Sepang) samstags jeweils vor Rosberg, der sich für die Positionen sieben und acht qualifizierte.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Der F1 W03 kommt Schumachers Fahrstil eher entgegen als dem von Rosberg

Im Jahr seines Comebacks nach drei Jahren Pause (2010) hatte sich Schumacher im Qualifying-Duell noch eine 4:15-Klatsche gegen Rosberg abgeholt. Im vergangenen Jahr fiel das Duell mit 16:3 sogar noch deutlicher für den jüngeren der beiden Mercedes-Piloten aus. Für Ex-Weltmeister Niki Lauda ist dies ebenso wenig eine Überraschung wie die Tatsache, dass es in diesem Jahr anders aussieht.

"Wenn du als Schumacher nach drei Jahren Pause zurückkehrst und kriegst so ein kritisches Auto, dann kämpfst du mit dir und deinem Auto", wird Lauda mit Blick auf den Mercedes MGP W01 des Jahres 2010 von 'auto motor und sport' zitiert.

Für den dreifachen Ex-Champion liegt die Ursache der teaminternen Niederlagen gegen Rosberg in den beiden vergangenen Jahren auf der Hand: "Du willst nicht wahrhaben, dass es nicht schneller geht und versuchst mit Macht mehr zu erreichen. Dabei wirst du langsamer." Nach Ansicht des Österreichers ging Schumacher "zu verbissen an die Sache heran und ist dabei übers Limit hinausgefahren".


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Malaysia


Rosbergs ruhiger Fahrstil war demnach ideal für den unberechenbaren Mercedes der ersten und zweiten Generation nach dem Comeback. Mit dem aktuellen F1 W03 scheint Schumacher gegenüber Rosberg bisher im Vorteil. Lauda bezeichnet den diesjährigen Mercedes als "das erste echte Rennauto in der modernen Silberpfeil-Ära".

Dass der W03 die Piloten nicht mit unberechenbarem Verhalten überrascht, komme dem aggressiven Fahrstil Schumachers eher entgegen als dem ruhigen von Rosberg. "Jetzt kann Schumacher dem Auto wieder seinen Willen aufzwingen", beobachtet Lauda, während er beim Teamkollegen angesichts der unerwarteten Gegenwehr eine Tendenz zu Flüchtigkeitsfehlern erkennt. Die vermeintliche neue Hackordnung "provoziert Fehler", sagt der Österreicher und verweist auf zwei Verbremser Rosbergs in den entscheidenden Samstagsrunden in Melbourne und Sepang.