• 29.01.2011 08:22

  • von Roman Wittemeier

Melbourne-Streit: Es gibt reichlich Alternativen

Nachdem der Bürgermeister von Melbourne offenbar endgültig die Lust am teuren Grand Prix verloren hat, werden bereits mögliche neue Strecken diskutiert

(Motorsport-Total.com) - In Australien wird traditionell über den Grand Prix gestritten. Die Austragung des Formel-1-Rennens im Albert Park zu Melbourne ist nicht nur ein sportliches Topevent, sondern auch eine defizitäre Angelegenheit. Der Bundesstaat Victoria und die Stadt Melbourne müssen jährlich viele Millionen australische Dollar in das Projekt schießen, gleichzeitig proftiert die Metropole natürlich von TV-Präsenz und Zuschauerandrang.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

In Melbourne haben nicht alle Beteiligten Spaß am teuren Formel-1-Grand-Prix

Bislang haben sich die handelnden Parteien immer wieder zusammenraufen können. So wird es sicherlich auch in diesem Jahr sein, allerdings gibt es derzeit lautes Säbelrasseln. Zunächst hatte Melbournes Bürgermeister Robert Doyle klargemacht, dass er die Nase von Miesen in Millionenhöhe voll habe. Er stellte die Zukunft des Grand Prix in Frage, Bernie Ecclestone rieb sich angesichts einer möglichen lukrativen vorzeitigen Vertragsauflösung bereits die Hände.

Ron Walker, der als Chef der Australian Grand Prix Corporation (AGPC) als Vermarkter des Rennens im Albert Park verantwortlich zeichnet, malt nun bereits ein furchtbares Szenario für alle Formel-1-Fans in seinem Land. "Eigentlich haben wir den Grand Prix bis 2015 sicher. Es sei denn, die Regierung entschließt sich tatsächlich zu Gesprächen über eine vorzeitige Auflösung des Vertrages mit Bernie Ecclestone", sagt Walker in der 'Herald Sun'.

Während Bürgermeister Doyle davon ausgeht, dass die freudige Reaktion seitens Eccelstone eine Finte ist, warnt Walker: "Es gibt jede Menge Schauplätze, die unser Rennen nur allzu gerne hätten - beispielsweise Russland oder auch Warschau in Polen. Katar, Dubai und Kuwait wollen ebenfalls einen Grand Prix und ich weiß genau, dass man bereits in New York über einen Rennen auf Staten Island verhandelt."