Medienberichte: Wie viel Gehalt verdient Vettel bei Aston Martin?

Fest steht, dass Sebastian Vettel einen hübschen Dienstwagen bekommt, doch bei den Punkten Gage und Vertragslaufzeit spießen sich die Medienberichte

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel wird 2021 "und darüber hinaus", wie es in der offiziellen Presseaussendung des Racing-Point-Teams heißt, für Aston Martin Formel 1 fahren. Doch über die Vertragsdetails haben die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart, und so spekulieren verschiedene Medien nun wild über Gage und Vertragslaufzeit des viermaligen Weltmeisters bei seinem zukünftigen Arbeitgeber.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel kommt 2021 auch als Markenbotschafter zu Aston Martin Zoom

Laut 'Bild'-Zeitung wird Vettel bei Aston Martin ein Grundgehalt von rund 15 Millionen Euro pro Saison erhalten. Etwaige Erfolgsprämien noch nicht eingerechnet. Darüber hinaus berichtet die Zeitung, dass das Team an Sergio Perez eine Ablösesumme in der Höhe von ungefähr zehn Millionen Euro überweisen muss, weil sein bis 2022 laufender Vertrag vorzeitig aufgelöst wurde.

Der Special-Interest-Plattform "RaceFans" liegen offenbar andere Informationen vor. Demnach soll Vettels zukünftiges Gehalt etwas komplexer strukturiert sein. Die Fahrergage liegt laut dem Artikel nur bei umgerechnet knapp 1,3 Millionen Euro. Dazu kommt ein deutlich höheres Honorar als Markenbotschafter für den Sportwagenhersteller Aston Martin.

Auch an der angeblichen Ablösesumme scheiden sich die Geister. 'F1-Insider.com' will erfahren haben, dass Perez' Vertrag sogar ohne Entschädigungszahlung gekündigt werden konnte, weil er in der Fahrer-WM am zuvor vereinbarten Stichtag weniger Punkte auf dem Konto hatte als sein Teamkollege Lance Stroll.

Medienberichte weichen stark voneinander ab

Wie weit die Medienberichte voneinander abweichen, ist Beleg dafür, dass es unheimlich schwierig ist, verlässliche Informationen über derart vertrauliche Informationen zu erhalten. Klar scheint nur eins zu sein: Was die Vertragslaufzeit betrifft, wurden beidseitig Optionen vereinbart, die von Jahr zu Jahr neu aktiviert werden können.

Und klar ist auch: Vettel bekommt als Aston-Martin-Fahrer einen hübschen Dienstwagen. Auf Twitter hat Racing Point den dunkelgrauen Vantage mit dem Kennzeichen "5EB AMF1" (ins Foto retuschiert) schon mal gezeigt. Leistung: 510 PS aus einem AMG-Motor. Kostenpunkt: mit Vollausstattung über 200.000 Euro (Fahrbericht auf Motor1.com Deutschland).

Teamchef Otmar Szafnauer hatte bis Mugello stets betont, dass für 2021 sowohl Lance Stroll als auch Perez unter Vertrag stehen. "Was ich gesagt habe, war zu dem Zeitpunkt wahr", rechtfertigt er sich. "Aber natürlich gibt es vielleicht Ausstiegsklauseln auf beiden Seiten. Allerdings wollen wir nicht über solche Vertragsdetails sprechen."

Die Idee, Vettel als Fahrer zu engagieren, kam unmittelbar nach Ferraris Bekanntgabe auf, dass man nicht mit dem Deutschen weitermachen würde. Das war am 12. Mai. "Wir haben das als Chance gesehen", sagt Szafnauer. Dazwischen war Vettel, das wird im Paddock gemunkelt, auch bei Teameigentümer Lawrence Stroll in Gstaad zu Gast.

Weil das Team sehr wenig über die Hintergründe des Deals preisgibt, sprießen die Gerüchte wie Pilze aus dem Boden. Eins davon besagt, dass Szafnauer nicht davon begeistert gewesen sein soll, ausgerechnet Perez, der das Team mit seinem Insolvenzantrag im Sommer 2018 gerettet hat, für Vettel vor die Tür zu setzen.

Hat Stroll sen. ein Machtwort gesprochen?

Sondern es soll vor allem Stroll sen. gewesen sein, der die Entscheidung getroffen hat. "Lawrence", erklärt Szafnauer, "hat natürlich das Sagen darüber, was dieses Team tut, denn er ist der Mehrheitseigentümer. Es war aber letztendlich eine gemeinsame Entscheidung. Lawrence hat Leute, die er um ihre Meinung fragt. Es war eine gemeinsame Entscheidung."


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Darüber, dass Vettel mit seinem Profil auch mit 33 Jahren noch eine Bereicherung für ein Team wie Racing Point sein kann, gibt's ohnehin keine zwei Meinungen: "Er ist noch in der Blüte seiner Karriere, bringt aber einen enormen Erfahrungsschatz mit und ist immer noch extrem motiviert, gute Leistungen zu erzielen", sagt Szafnauer.

"Er ist ein harter Arbeiter. Wir glauben, dass wir mit unserem Team und der Entwicklung, die wir vorhaben, ein Level erreichen können, sodass wir ein perfekter Partner für Seb sind. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass er gut Rennfahren wird", so der Racing-Point-Teamchef.

"Mit dem Einstieg von Aston Martin und mit der finanziellen Unterstützung, mit der neuen Fabrik in Silverstone, der Verbesserung des Teams und 20 Prozent mehr Personal haben wir jetzt auch die Infrastruktur. Da kann ein Fahrer wie Sebastian, der vier WM-Titel und 53 Grand-Prix-Siege im Gepäck hat, nur hilfreich sein. Genau das brauchen wir, um den nächsten Schritt zu machen."