Medienbericht: Horner-Entscheidung am Dienstag oder Mittwoch
Bleibt Christian Horner Teamchef von Red Bull oder nicht? Der Bericht liegt offenbar vor, jetzt muss nur noch die Entscheidung getroffen werden ...
(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft von Christian Horner, derzeit noch Teamchef von Red Bull Racing in der Formel 1, könnte schon bald geklärt sein. Denn der Bericht jenes unabhängigen Ermittlungsanwalts, den die Red Bull GmbH beauftragt hat, eine Untersuchung der gegen Horner erhobenen Vorwürfe durchzuführen, liegt jetzt offenbar vor.
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Wird es jetzt eng für Christian Horner? Die Entscheidung steht offenbar bevor ... Zoom
Das berichtet zumindest der englische Pay-TV-Anbieter Sky am Montagabend. Demnach soll der Bericht, der den Entscheidern des Energydrink-Herstellers bereits vorgelegt wurde, rund 150 Seiten umfassen und Transkripte von insgesamt 60 Stunden an Befragungen beinhalten, die mit unmittelbar und mittelbar beteiligten Personen geführt wurden.
Öffentlich bekannt sind Inhalte des Berichts nicht, und das wird wohl auch weiterhin so bleiben. Aus Gründen des Schutzes der Privatsphäre, sowohl von Horner als auch der betroffenen Mitarbeiterin, gilt es als unwahrscheinlich, dass die Red Bull GmbH detailliert offenlegen wird, um welche Vorwürfe es sich konkret handelt.
Was aber erwartet wird, noch bevor die neue Saison mit dem Grand Prix von Bahrain am 2. März beginnt, ist eine Entscheidung, ob Horner Teamchef bleiben wird oder nicht. Laut Informationen von Sky könnte diese Bekanntgabe am Dienstag oder Mittwoch erfolgen. Derzeit beraten die Entscheidungsträger vermutlich hinter den Kulissen.
Das sagt Mercedes zur Horner-Affäre
Eine Vorverurteilung vorzunehmen, bevor die Fakten wirklich auf dem Tisch liegen, das wäre laut Mercedes-Teamchef Toto Wolff (der sich bekanntlich nicht zu den engsten Horner-Freunden zählt) unangemessen. Ihm ist "ganz wichtig", sagt er in einem Interview mit dem ORF: "Ich möchte jetzt nicht auf Christian draufhauen. Da gibt es genug Leute, die das machen. Und gerade die Familie ist da in einer Situation, die nicht beneidenswert ist."
Tatsache sei aber auch: "Wir haben seit zwei Wochen kein anderes Thema als diese Angelegenheit. Die Formel 1 hat ein Reputationsthema, denn gerade wir sind ein Sport, wo vor allem Männer in Managementpositionen sind und im Auto, und wir wollen mehr tun. Wir wollen mehr Frauen, wir wollen mehr Diversität in diesem Sport haben, wir wollen transparent sein."
"Dazu gehört auch, solche Dinge sehr, sehr ernst zu nehmen. Und das tun wir, und wir hoffen, dass das von unserem Mitbewerber Red Bull genauso gesehen wird. Und ich bin überzeugt, das wird zu einem Ergebnis kommen. Wenn es was gegeben hat, dann wird das sanktioniert. Und wenn es das nicht gegeben hat, dann wird es eine andere Lösung geben."
Klar ist für Wolff, dass die Formel 1 jetzt "abwarten" muss, was Red Bull zu dem Thema kommuniziert. Klar sei aber auch: "Ich bin nicht drinnen im Detail, ich höre auch nur die Spekulationen. Und die sind halt für die Formel 1 im Moment nicht super."
Wie am 5. Februar alles publik wurde
Anfang Februar war aus den Niederlanden durchgesickert, dass die Red Bull GmbH eine externe Untersuchung von Vorwürfen eingeleitet hat, die von einer Mitarbeiterin von Red Bull Racing gegen Horner erhoben wurden. Am 9. Februar wurde Horner rund acht Stunden lang von einem unabhängigen Ermittlungsanwalt zu den Vorwürfen befragt.
Horner wurde dann jedoch nicht für die Dauer der Untersuchung vom Dienst suspendiert, wie viele das erwartet hatten, sondern trat sowohl bei der Präsentation des RB20 für die Saison 2024 am 15. Februar als auch bei den Wintertests in Bahrain von 21. bis 23. Februar offiziell als Teamchef von Red Bull Racing auf.
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Dass der Zeitraum der Unklarheit so lang gedauert hat, ist mutmaßlich auch der Tatsache geschuldet, dass eine Untersuchung so ernster Vorwürfe gründlich und fair verlaufen muss. Und solange das Ergebnis der Untersuchung nicht vorlag, galt für Horner uneingeschränkt die Unschuldsvermutung.
Jetzt ist der Untersuchungsbericht zwar nicht öffentlich bekannt, aber die Anteilseigner der Red Bull GmbH halten diesen in Händen und müssen nun als nächsten Schritt die Entscheidung treffen, ob Horner in seiner Position verbleiben kann und darf oder nicht.
Zuletzt war der Druck auch von außen auf Red Bull immer größer geworden. Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media soll wegen der Medienberichterstattung in der Horner-Affäre extrem besorgt sein, und zuletzt hat der mit Red Bull Powertrains liierte Automobilhersteller Ford sogar einen Brief an Red Bull verfasst, um der Unzufriedenheit im Umgang mit der Angelegenheit Luft zu machen.
Aus gut informierten Kreisen war zudem durchgesickert, dass bei Red Bull in Österreich auf höchster Ebene schon Namen diskutiert wurden, die Horner nachfolgen könnten. Die thailändischen 51-Prozent-Eigentümer des Konzerns hingegen sollen bis zuletzt hinter Horner gestanden sein.
Ob sie das auch jetzt noch tun, wo der komplette Untersuchungsbericht vorliegt, das wird sich, sollten die Sky-Informationen stimmen, am Dienstag oder Mittwoch zeigen.
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