• 08.06.2010 15:40

  • von Roman Wittemeier

McLaren: Mit breiter Brust nach Kanada

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sieht seine Mannschaft vor den Grands Prix in Montréal und Valencia in einer perfekten Ausgangsposition

(Motorsport-Total.com) - Mclaren reist mit bester Laune nach Kanada. Die Briten haben den Istanbul-Doppelsieg im Rücken und eine perfekte Strecke vor der Brust. Der schnelle Kurs in Montréal sollte dem Mclaren-Mercedes MP4-25 liegen, zumal man dort auf den langen Geraden die Vorteile des F-Schachts bestens ausnutzen kann. "Red Bull hat im Qualifying nach wie vor das schnellere Auto. Aber unser Rennspeed war zuletzt besser", sagt Teamchef Maretin Whitmarsh mit Blick auf die Türkei.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button soll den McLaren auch in Kanada und Valencia nach vorne bringen

"Es liegt an unserem guten Entwicklungstempo. Wir bringen regelmäßig weitere neue Teile an den Wagen", berichtet Whitmarsh stolz. Seiner Mannschaft sei ein unglaublicher Sprung gelungen. Nach der Red-Bull-Dominanz in Barcelona habe mit einem solch engen Kampf niemand rechnen können. "Man muss Abtrieb finden, den Luftwiderstand verringern und die Balance optimieren. Genau das haben wir getan. Und das werden wir auch weiterhin tun."#w1#

Man dürfe mit Stolz behaupten, dass man schneller entwickelt habe als die Konkurrenz. "Wir werden den Druck hoch halten", verspricht der Brite. "Wir haben zwei tolle Fahrer. Auch das hilft in solchen Situationen natürlich. Die beiden arbeiten perfekt zusammen." Whitmarsh bestätigt damit den Eindruck von Ex-Champion Nigel Mansell, der bei McLaren etwas ganz Großes heranreifen sieht. Es könnte eine Dominanz folgen, wie man sie seit Micheal Schumachers Zeiten bei Ferrari nicht mehr gesehen hat, meint Mansell.

Vorteil McLaren: Keine schnellen Kurven

Vor allem für die kommenden beiden Grands Prix in Kanada und Valencia macht man sich bei McLaren große Hoffnungen. "Wir hoffen, dass wir dort stark sein werden. Für das kommende Wochenende haben wir wieder ein paar neue Teile. Wir wollen mit dem Auto weitere Fortschritte machen und sollten gut aufgestellt sein. Lewis hat dort vor ein paar Jahren seinen ersten Sieg gefeiert. Es ist also ein gutes Jagdrevier für ihn."

"In Valencia könnte es ganz ähnlich werden", tippt Whitmarsh. "Ohne Zweifel ist der Red Bull ist schnellen Kurven enorm stark. Aber bei den kommenden beiden Rennen gibt es kaum solche Kurven. Also hoffen wir, dass wir stark auftreten können. Gleichzeitig wissen wir natürlich nicht, was Red Bull, Mercedes und Ferrari noch aus dem Köcher holen. Vielleicht können sie einen größeren Schritt machen als wir. Es werden keine Pflichtsiege für uns, aber wir werden wohl stark sein."


Fotos: McLaren, Großer Preis der Türkei


Für Kanada bringt McLaren einen neuen Frontflügel an den MP4-25. "Wir hatten auch für Istanbul einen neuen, aber der hat nicht funktioniert", gibt Whitmarsh offen zu. "Aber wir haben den Fehler verstanden und es geändert. Wir haben auch am Heckflügel ein neues unteres Element und ein paar Änderungen am Diffusor und anderswo. Unser Aerodynamikpaket sollte ganz ordentlich sein. Hoffentlich bringt es uns gleich einige Schritte voran."

Kanadischer Winter bringt neue Bodenwellen

Die Stimmung im Werk in Woking ist derzeit bestens. Die Mitarbeiter der Entwicklungsabteilung merken, dass die harte Arbeit Fürchte trägt - das motiviert. "Wir haben uns in den vergangenen Rennen gesteigert. Wir haben in dieser Saison auch schon Fehler gemacht, aber jetzt haben wir einen guten Lauf. Wir werden die Gegner wie Ferrari, Red Bull und Mercedes aber keinesfalls unetrschätzen. Sie können zurückschlagen. Auch die haben gute Mitarbeiter und starke Piloten."

¿pbvin|512|2810||0|1pb¿"Es wird eine epische Formel-1-Saison", verspricht der McLaren-Teamchef. "Vor ein paar Wochen dachten einige Leute, dass Red Bull einen leichten Job haben würde. Aber wir sind nahe dran. Es gab bisher viele verschiedene Sieger in diesem Jahr. Es ist kaum möglich, mal ein Wochenende genau vorherzusagen. So sollte unser Sport doch sein. Das macht es für alle sehr interessant, auch für die Teams."

"Ich würde gerne siegessicher nach Montréal fahren, aber dermaßen zuversichtlich bin ich dann doch nicht. Ich halte einen Sieg für möglich und ich hoffe darauf. Die neuesten Wettervorhersagen zeigen, dass es auch wieder an den Bedingungen hängen könnte. Das mischt alles noch einmal mehr durch", sagt Whitmarsh. "Es wird ein spannendes Wochenende. Es kommt auf die Bremsen an und auf die Bodenwellen. Es sind zwei harte Winter seit unserem letzten Auftritt dort vergangen. Es wird sich wieder verändert haben, es gibt lauter Unwägbarkeiten. So sollte die Formel 1 sein."