McLaren für Montréal sehr optimistisch

McLaren-Mercedes reist mit dem Doppelsieg im Gepäck sehr zuversichtlich nach Montréal - F-Schacht ein großer Vorteil auf den langen Geraden

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes hat auch aufgrund der Red-Bull-Stallkollision in der Türkei einen Doppelsieg geholt. Trotzdem haben die Chrompfeile einen großen Schritt gemacht, denn Lewis Hamilton war im Qualifying nur um 0,138 Sekunden langsamer als Pole-Mann Mark Webber. Auch im Rennen übten die beiden McLaren einen großen Druck auf die Bullen aus. Da in Kanada die Höchstgeschwindigkeit entscheiden wird, kann man das britische Team mit dem F-Schacht-Vorteil zu den Favoriten zählen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Lewis Hamilton

Lewis Hamilton und Jenson Button gehören in Montréal zu den Favoriten

"Die Streckenkonfiguration sollte dem MP4/25 liegen, denn es gibt einige langsame Kurven, die auf lange Geraden führen", so Weltmeister Jenson Button. "Die Kombination aus der Kraft unseres Mercedes-Motors und unseres Aerodynamikpaketes sollte es uns ermöglichen, sowohl im Qualifying als auch im Rennen konkurrenzfähig zu sein."#w1#

Der Kurs in Montréal scheint für McLaren wie geschaffen zu sein, um die Pole-Position-Serie der roten Bullen zu durchbrechen. So sieht es auch Teamchef Martin Whitmarsh: "Es ist eine Strecke, wo mit wenig Abtrieb gefahren wird. Das Tempo auf den Geraden ist fundamental für eine gute Rundenzeit." Wenn das Team ernsthaft um den WM-Titel kämpfen will, muss es auch Pole Positions erobern und Rennen von der Spitze kontrollieren.

"Bisher waren wir mit unserer Leistung im Abschlusstraining etwas enttäuscht", so Chefingenieur Tim Goss. "In der Türkei konnten wir erstmals das Tempo der Red Bull halten. Im ersten Renndrittel hatten wir auch das schnellere Auto, aber Lewis wurde aufgehalten." Seit dem Rennen in Malaysia hat McLaren schrittweise auf das österreichische Team aufgeholt. Der Doppelsieg in Istanbul sorgt für weitere Motivation.

Schöne Erinnerungen an Kanada hat Lewis Hamilton, der auf dem Circuit Gilles Villeneuve 2007 seinen ersten Grand Prix gewonnen hat. 2008 kollidierte der Brite mit Kimi Räikkönen in der Boxengasse. Das Positive überwiegt aber: "Ich liebe es dort zu fahren. Es ist eine unglaublich harte Strecke, selbst wenn man nicht in die Mauer fährt. Der Belag ist neben der Ideallinie sehr heimtückisch, weil sich immer viel Reifenabrieb ansammelt. Man möchte einfach nicht den kleinsten Fehler begehen."


Fotos: McLaren, Großer Preis der Türkei


Abgesehen von der außergewöhnlichen Strecke auf der Insel mitten im St.-Lorenz-Strom machen die Zuschauer die spezielle Atmosphäre aus. Obwohl es derzeit der einzige Ausflug nach Nordamerika ist, nimmt der Formel-1-Zirkus die Reise über den Atlantik gerne in Kauf. Die Begeisterung der Fans kennt in Montréal keine Grenzen.

"Die Stadt ist einfach fantastisch", so Hamilton. "Die Bevölkerung nimmt das Rennen mit Begeisterung auf. Alle Fahrer bekommen hier große Unterstützung." Sein Chef sieht in der Rückkehr ebenfalls nur Positives: "Nord Amerika ist sehr wichtig für unseren Sport. Das Rennen hat eine lange Tradition und jeder freut sich wieder darauf. Während des gesamten Wochenendes herrscht hier immer eine fantastische Atmosphäre", findet Whitmarsh. "Außerdem denke ich, dass wir mit einem starken und gesunden Produkt zurückkehren. Wir haben Fahrertalente, die mit den ganz großen der Formel-1-Geschichte mithalten können."

Die Kanada-Rennen waren oftmals von vielen überraschenden Wendungen und Safety-Car-Phasen geprägt. Auch bei Hamiltons erstem Sieg kam das Sicherheitsfahrzeug nach dem schweren Unfall von Robert Kubica auf die Bahn. Vieles hängt dabei von den Strategen an der Boxenmauer ab. Whitmarsh: "Die Strecke ist schnell und verzeiht keine Fehler. Das ist das perfekte Rezept für ein aufregendes, unvorhersagbares und enges Rennen."