• 30.08.2005 11:34

McLaren-Mercedes voller Kampfeslust nach Monza

Obwohl Fernando Alonso bereits nach dem Titel greift, kommen die "Silberpfeile" nach starken Testfahrten voll motiviert nach Monza

(Motorsport-Total.com) - Bei den Tests in der vergangenen Woche hat Juan-Pablo Montoya den bestehenden Streckenrekord in Monza regelrecht demoliert - und dementsprechend groß sind die Hoffnungen von McLaren-Mercedes auf einen weiteren Grand-Prix-Sieg für Kimi Räikkönen. Letzterer möchte von nun an alle Rennen gewinnen und rechnet sich noch Chancen auf den Fahrertitel aus.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen beim großen Test in Monza in der vergangenen Woche

"Wir haben den Fans in der Türkei bei der Grand-Prix-Premiere ein interessantes Rennen geboten", erinnerte sich der "Iceman" an seinen triumphalen Sieg in Istanbul. "Wir waren auf der neuen und anspruchsvollen Strecke auf Anhieb schnell. Die Strecke in Monza ist allerdings deutlich schneller. Die Durchschnittsgeschwindigkeit einer schnellen Runde liegt hier bei über 250 km/h und damit fast 30 km/h über dem besten Rundenschnitt in Istanbul."#w1#

"Fahrer- und Konstrukteurs-WM sind immer noch offen"

"In Monza fahren wir deshalb mit dem geringsten Abtrieb der ganzen Saison", fuhr der WM-Zweite fort. "In der Parabolica ist es besonders wichtig, Vollgas zu fahren, denn von hier kommt man auf die Start- und Zielgerade, wo ein hoher Topspeed entscheidend ist für eine gute Rundenzeit. Fahrer- und Konstrukteurs-WM sind immer noch offen, und niemand weiß, was bis zum letzten Rennen im Oktober noch alles passieren wird. Wir können gewinnen - und ich will gewinnen. Dafür kämpfe ich bis zum Schluss."

Teamkollege Juan-Pablo Montoya hat zwar keine Chancen mehr auf die Weltmeisterschaft, zählt aber Monza, wo er seinen ersten Grand Prix gewonnen hat, zu seinen Lieblingsstrecken: "Ich bin immer gern in Monza gefahren, und die Strecke gefällt mir gut, zumal ich dort vor vier Jahren mein erstes Formel-1-Rennen gewonnen habe", so der Kolumbianer. "Die Tifosi auf den Tribünen sorgen für eine einmalige Atmosphäre, allerdings werden sie wohl größtenteils nicht unser Team anfeuern."

"Die teilweise holprige Strecke, die Schikanen und die langen schnellen Geraden belasten die Autos. Die Abstimmung ist nicht einfach, denn wir brauchen Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und beim Bremsen, wir müssen über die Kerbs fahren und haben ein weicheres Setup als üblich. Andererseits dürfen wir in den vier Hochgeschwindigkeitskurven keinen Speed verlieren. Nach dem Rennen in der Türkei ist der Kampf um die Konstrukteurs-WM noch spannender geworden. Ich will in den letzten fünf Rennen gute Ergebnisse erzielen, um meinen Beitrag zum möglichen Titelgewinn zu leisten", meinte er weiter.

"Haben gezeigt, dass wir das stärkste technische Paket haben"

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh sagte: "Wir haben in der Türkei gezeigt, dass wir das derzeit stärkste technische Paket haben und wir sind im Kampf um beide WM-Titel dabei", so der Brite. "In den letzten fünf Rennen dürfen wir nicht nachlassen und müssen besser arbeiten als Renault. Dann werden wir sehen, wie es ausgeht. Wir können diese fünf Grand Prix gewinnen und darauf werden wir uns konzentrieren. Natürlich sind wir uns bewusst, dass Renault Fehler machen muss, damit wir noch eine Chance haben. Die nächsten sieben Wochen werden also sehr spannend."

"Wir haben uns mit einem dreitägigen Test in der letzten Woche in Monza auf den Grand Prix von Italien vorbereitet", fuhr Whitmarsh fort. "Da wir in Monza weniger Abtrieb benötigen als bei allen anderen Grands Prix, fahren wir bei diesem Rennen mit einem geänderten Aerodynamikpaket. Zusätzlich zu den entsprechend eingestellten Front- und Heckflügeln verzichten wir dieses eine Mal auf die kleinen Flügel an beiden Seiten des Überrollbügels."

Monza die härteste Strecke für die Mercedes-Motoren

Mercedes-Sportchef Norbert Haug beleuchtete die Motorenseite: "Monza beansprucht die Motoren mehr als jede andere Rennstrecke", gab der Deutsche zu Protokoll. "Das liegt an der Streckencharakteristik mit den langen Geraden, drei engen Schikanen und Hochgeschwindigkeitskurven. Mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 250 km/h pro Runde und einem Topspeed von über 360 km/h auf der Start- und Zielgeraden ist Monza die schnellste Rennstrecke im Kalender."

"Die Fahrer müssen aus diesen hohen Geschwindigkeiten hart abbremsen, so dass auch die Bremsen sehr stark beansprucht werden", erklärte der Deutsche. "Der Kurs wurde zwar im Laufe der Jahre ein paar Mal umgebaut, doch Monza ist immer noch ein Klassiker mit einer großen Tradition. Wir haben hier nur einmal, 1997 mit David Coulthard, gewonnen. Wäre schön, wenn uns diesmal wieder ein Sieg gelingen würde. Das Team hat sich jedenfalls intensiv bei den Testfahrten letzte Woche vorbereitet. Dabei waren wir schnell und zuverlässig und haben über 1.200 Kilometer mit einem Motor bei extremster Belastung absolviert."

Das dritte Auto wird diesmal wieder Pedro de la Rosa lenken, der sich folgendermaßen äußerte: "Monza hat eine einmalige Streckencharakteristik und es ist keine leichte Aufgabe, hier die richtige Abstimmung zu finden", sagte er. "Deshalb werde ich am Freitag gemeinsam mit Kimi und Juan-Pablo intensiv am Setup für das Rennen arbeiten. Unsere Tests mit Michelin in der vergangenen Woche in Monza waren erfolgreich und wir sind bei der Auswahl der richtigen Reifenmischung gut vorangekommen."

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