McLaren: Gut, besser, Abu Dhabi

Beim Saisonfinale wollen Jenson Button und Kevin Magnussen ihren Aufwärtstrend fortsetzen, um mit Mercedes erfolgreich abzuschließen

(Motorsport-Total.com) - Noch immer wirkt es befremdlich, wenn sich Jenson Button und McLaren über einen vierten Platz in Sao Paulo freuen, als wäre es eine große Errungenschaft für Fahrer und Team. Nachdem die Truppe aber schon das zweite Jahr in Folge im grauen Mittelfeld verschwunden war, musste man das wohl so beurteilen. Mit Honda soll im kommenden Jahr alles besser werden und für das Abschlussrennen mit Mercedes haben sich die Engländer noch einmal ein Highlight vorgenommen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Das letzte Rennen mit Mercedes: McLaren fährt 2015 mit Honda Zoom

"Das Ergebnis in Interlagos hat dem Team einen Motivationsschub gegeben", betont Button noch einmal. "Es war das Ergebnis der vielen, harten Arbeit der Jungs und Mädchen in der Fabrik und der beständigen Weiterentwicklung des Autos bis zum letzten Rennen der Saison. Ich habe so gut es geht auf die Reifen geachtet, und das hat sich ausgezahlt."

Der Weltmeister von 2009 hat bisher das Beste aus einer Saison gemacht, die nur ein wenig erfolgreicher war, als die Seuchen-Saison 2013, in der man als fünftbestes Team mit lediglich 122 Punkten abschloss. 106 der derzeitigen 161 Zähler stammen in diesem Jahr von Button, dessen Verbleib im Team wegen einer möglichen Verpflichtung von Fernando Alonso noch immer unklar ist. Am Sonntag möchte er deswegen erst recht noch ein Ausrufezeichen setzen.

Magnussens letztes Bewerbungsschreiben

"Die Reifen sind dort nicht so schwierig zu behandeln, weil das Rennen in der Dämmerung stattfindet, wenn die Temperaturen sinken", erklärt er. "Wir werden also versuchen, so viel wie möglich aus der Performance des Autos herauszuholen. Abu Dhabi ist ein cooler Ort für das letzte Rennen der Saison. Es sollte ein spannendes Rennen werden, denn jeder will das Jahr 2014 mit einem Highlight beenden. Unser Ziel ist es, hart aber fair wie immer zu kämpfen und das Ergebnis einzufahren, dass wir uns nach unserer harten Arbeit verdient haben."

Kevin Magnussen hat zwar im Vergleich zu seinem erfahrenen Teamkollegen weniger Punkte eingefahren, für seine erste Saison in der Königsklasse allerdings einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. In Sao Paulo konnte er zwar nicht ganz mithalten, dafür will er sein Rookie-Jahr nun gebührend abschließen.


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Abu Dhabi

"Jensons Ergebnis in Brasilien war wirklich positiv für das ganze Team und zeigt, dass die Performance unseres Autos sich wirklich verbessert hat", so der junge Däne. "Für mich war es ein schwieriges Wochenende, obwohl das Auto viel Potenzial hatte. Wir haben es aber nicht hinbekommen, auf meiner Seite der Garage das Beste daraus zu machen. Deshalb werden wir uns darauf nun in Abu Dhabi konzentrieren."

Wie viel ist für McLaren noch drin?

Auch in diesem Jahr besteht für McLaren kaum noch eine Chance, über den Platz fünf unter den Konstrukteuren hinauszukommen, obwohl die 49 Zähler Rückstand auf Ferrari rechnerisch noch einzuholen sind. Immerhin hat man sich aber mittlerweile mit 34 Punkten Vorsprung ein wenig von Force India absetzen können.

"Dieses Jahr war eine große Herausforderung für McLaren, aber unsere eindeutigen Fortschritte während der Saison waren sehr ermutigend", meint Teamchef Eric Boullier. "Wir haben die Entwicklung unermüdlich vorangetrieben und das wird sich im Winter fortsetzen, wenn wir uns für die neue Saison vorbereiten. Wir haben das Auto sogar für Abu Dhabi noch verbessern können, obwohl unsere Bemühung dem Auto für das kommende Jahr gelten, damit wir noch näher da ran kommen können, wo wir hingehören - zurück an die Spitze."

Während Nico Rosberg und Lewis Hamilton um die WM-Krone kämpfen werden und Williams bestrebt ist, sich an der Spitze einzumischen, will McLaren in Abu Dhabi mindestens zur dritten Macht bei der Verteilung der doppelten Punkte gehören.

"In Yas Marina wird es dank der doppelten Punkte ein paar große Gewinner und ein paar große Verlierer geben, wenn die Zielflagge geschwenkt wird", so Boullier. "Mit der verbesserten Pace, die wir uns erarbeitet haben, wollen wir zu ersteren gehören."