• 27.11.2011 21:16

  • von Dieter Rencken

Massa: "Ich weiß, dass ich mehr zeigen muss"

Ferrari-Pilot Felipe Massa spricht über sein schwieriges Heimrennen in Sao Paulo und über seine Aussichten für die kommende Formel-1-Saison

(Motorsport-Total.com) - Für seinen Heimevent in Brasilien hatte sich Ferrari-Pilot Felipe Massa sicherlich etwas mehr als den fünften Rang ausgerechnet, doch im letzten Rennen des Jahres musste sich der Lokalmatador mit dieser Position zufriedengeben. Massa tat sich - einmal mehr - speziell auf den härteren Reifen schwer und kam nie so gut in Fahrt, als dass er einen Podestplatz hätte belegen können. In seiner Medienrunde spricht der 30-Jährige über sein Abschneiden und seine Aussichten für 2012.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa kam auch bei seinem Heimrennen nicht auf das Siegerpodest

Frage: "Felipe, wie würdest du dein Rennen und deine Saison zusammenfassen?"
Felipe Massa: "Das Rennen war schwierig. Bei einem meiner Reifensätze der weicheren Mischung war ein Plattfuß aufgetreten. Das hatten wir am Samstagabend bemerkt. Deshalb konnte ich keine drei Reifenwechsel durchführen."

"Die einzige Möglichkeit, eine solche Strategie umzusetzen, wäre gewesen, zweimal die härtere Mischung mitzunehmen. Das wäre nicht drin gewesen. Deshalb hatte ich im Rennen ziemlich zu kämpfen. Es war schwierig für uns, die Reifen über die Distanz zu bringen."

"Fernando hatte ebenfalls recht große Probleme mit der härteren Variante. Das war eine der Schwierigkeiten, mit der ich heute auskommen musste. Im Hinblick auf die gesamte Saison habe ich nichts zu sagen. Ich muss das Jahr 2011 einfach löschen. Hoffentlich wiederholt sich all dies nicht in der Zukunft."

Wie sehr steht Massa für 2012 unter Druck?

Frage: "Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sprach dir vor dem Rennen in Brasilien noch einmal das Vertrauen aus. Hast du den Eindruck, für 2012 unter Druck zu stehen? Was kannst du tun, um dich zu verbessern?"
Massa: "Von meiner Seite her gibt es durchaus großen Druck."

"In der Formel 1 stehst du eh immer unter Druck." Felipe Massa

"Ich setze mich selbst sehr intensiv unter Druck. Darum kümmere ich weitaus mehr als über den Druck von außen. In der Formel 1 stehst du eh immer unter Druck - und vor allem natürlich auch bei einem Team wie Ferrari. Ich denke nicht weiter darüber nach, sondern weiß, dass ich mehr zeigen muss."

Frage: "Du bist der erste Ferrari-Pilot seit fast zwei Jahrzehnten, der in einer Saison nicht auf dem Treppchen stand. Beschäftigt dich das?"
Massa: "Das ist sicherlich nicht positiv. Gleichzeitig zähle ich aber auch zu den Ferrari-Fahrern, die am häufigsten auf dem Podest vertreten waren."

¿pbvin|512|4263||0|1pb¿"Es ist ja nicht so, dass ich noch nie auf dem Treppchen stand oder nie um den Sieg gekämpft hätte. Ich hatte schon viele Siege und einige Podestränge. Das bedeutet mir also nicht sehr viel. Ich hoffe einfach nur, nicht erneut eine solche Saison zu erleben."

Donuts für die Fans auf den Tribünen

Frage: "Kommen wir noch einmal auf das Rennen in Brasilien zurück: Du warst hier schon zweimal siegreich. In diesem Jahr war dein Auto nicht siegfähig. Wie war es um deine Gefühlswelt bestellt, als du hierher kamst?"
Massa: "Ich fühlte mich gut."

"Ich war auf eine Zweistopp-Strategie gepolt." Felipe Massa

"Ich freute mich auf mein Heimrennen und auf die Strecke, auf der meine Karriere begonnen hat. Wir hatten sicherlich nicht das Auto, um hier um den Sieg oder das Podest kämpfen zu können. Ich war auf eine Zweistopp-Strategie gepolt. Mir war also schon klar, dass es im Trockenen nicht gerade sehr einfach werden würde."

Frage: "In der Formel 1 ist es nicht üblich, dass die Fahrer nach dem Rennen noch einige Donuts drehen. Wolltest du den Fans einfach etwas zurückgeben?"
Massa: "Sie verdienten es heute mehr als ich. Das war das Minimum, was ich für sie tun konnte."

Frage: "Du stammst von hier. Was war deiner Meinung nach der Grund dafür, dass die Tribünen zum ersten Mal seit zehn Jahren nicht voll gefüllt waren?"
Massa: "Bist du sicher, dass die Strecke nicht ausverkauft war?"

"Aus der Cockpitperspektive sahen die Ränge ziemlich voll gefüllt aus, um ehrlich zu sein. Ich bin mir sicher, da spielt auch die Ergebnisse eine Rolle. Wenn wir im kommenden Jahr wieder kämpfen und siegen können, dann werden wir hier sicherlich wieder volle Tribünen und viele leidenschaftliche Fans sehen."