• 04.06.2012 11:25

  • von Dominik Sharaf

Marussia: Wendepunkt Montreal?

Das Booth-Team freut sich auf Kanada und will wieder ohne Pech und Pannen durch ein Wochenende kommen - Historischer Ort für Glock, Neuland für Pic

(Motorsport-Total.com) - Nach einem ordentlichen Saisonstart lief es bei Marussia zuletzt nicht mehr. Handlingsprobleme bei Timo Glock und technische Defekte am Auto von Charles Pic kosteten die Truppe um John Booth zuletzt in Monaco den für das Team so wichtigen zehnten Rang in der Konstrukteurs-WM. Beim Kanada-Grand-Prix am Wochenende soll die Formkurve wieder nach oben zeigen.

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Handlingsprobleme ad acta gelegt: Glock hofft auf Kanada als gutes Omen

Glock blickt dem siebten WM-Lauf des Jahres optimistisch entgegen: "Ich freue mich schon auf das Rennen, weil es der Ort meiner Formel-1-Premiere war. Damals holte ich zwei Punkte", erinnert sich der Odenwälder an sein Debüt im Jordan im Jahre 2004. "Seitdem lief es in Kanada immer gut für mich", so Glock weiter.

Pic erstmals in Montreal

Er kennt die Charakteristik des Circuit Gilles Villeneuve: "Es ist eine weitere sehr spezielle Strecke. Wieder ein Straßenkurs, wenn auch ein anderer als Monaco", beschreibt Glock die Bahn inmitten des Sankt-Lorenz-Stroms. "Man weiß nie, was passiert, schließlich gab es in den vergangenen Jahren viel Regen und die 'Wall of Champions' trägt immer ihren Teil zum Rennausgang bei."

Auch Pic freut sich auf das Wochenende, kann allerdings nicht auf positive Erfahrungen des Teamkollegen zurückblicken. Genauer gesagt: auf gar keine. "Es wird meine erste Formel-1-Erfahrung in Montreal", bemerkt der junge Franzose. "Ein großartiger Kurs und eine weitere neue Herausforderung. Für mich geht es darum, die Strecke so schnell wie möglich zu lernen", erklärt er.

Frust schiebt Pic nicht wegen der Misserfolge der jüngsten Vergangenheit. "Es steckt Potenzial im Auto. Was die Leistung angeht, bin ich ziemlich glücklich mit den vergangenen drei Rennen", analysiert er. "Leider konnten wir sie wegen technischer Probleme nicht beenden. Das müssen wir hinter uns lassen und positiv nach vorne blicken", erklärt Pic.

Herausforderung für Bremsen und Reifen

Da stimmt auch Booth mit ein: "Wir hoffen, dass Kanada für uns einen Wendepunkt darstellt und uns zurück in die Spur bringt", meint der Teamchef. "Es ist nötig, im Qualifying konstant zu sein und die Zielflagge regelmäßig zu sehen." Die Herausforderung in Montreal sieht der Brite im schonenden Umgang mit dem Material. "Die Strecke verlangt dem Auto viel ab. Mit Reifen und Bremsen zu haushalten kann eine Herausforderung sein."

Hinzu kommt der Überraschungsfaktor, der in der Vergangenheit immer eine Rolle spielte. "Zuletzt hat Montreal damit nicht gespart. Es gab alles von kleinen Tieren bis hin zu sintflutartigen Regenfällen", so Booth. Auch der Wetterbericht für das kommende Wochenende gibt wenig Aufschluss, schließlich wird eine ganze Bandbreite an Bedingungen - von extrem heiß bis regnerisch - vorhergesagt. "Trotzdem ist es eine Reise, die wir alle immer gerne antreten", erklärt Booth.