• 19.07.2013 21:19

  • von Dominik Sharaf

Marussia gebeutelt: Gonzalez kreiselt, Bianchi gestoppt

Die russisch-britischen Hinterbänkler hatten einen Tag zum Vergessen, nachdem ihr Youngster sich mehrmals in der Fahrtrichtung irrte und der Bolide streikte

(Motorsport-Total.com) - Einmal Schlusslicht, immer Schlusslicht: Da war für Marussia der Freitag beim Young-Driver-Test in Silverstone keine Ausnahme. Stammpilot Jules Bianchi landete mit einer Runde in 1:36.744 Minuten (+ 3,850 Sekunden) ganz hinten, Rodolfo Gonzalez war als 14. mitsamt eines Bestwerts von 1:36.339 Minuten (+3,445 Sekunden) sogar etwas zügiger unterwegs. Auch in der Gesamtabrechnung grüßen die vier Marussia-Fahrer, zu denen auch Tio Elinas und Max Chilton zählen, ganz hinten.

Titel-Bild zur News: Rodolfo Gonzalez

Rodolfo Gonzalez erstmals auf neuen Reifen unterwegs - nicht lange Zoom

Der Venezolaner, der in Ungarn als Freitagspilot mit von der Partie ist, bilanziert: "Einmal mehr bin ich glücklich, wieder hinter dem Steuer des Autos zu gesessen und mehr Fahrtkilometer auf die Uhr bekommen zu haben. Umso mehr Erfahrung, umso besser. Die verrichtete Arbeit hilft mir sicher." Dabei lief der Vormittag gar nicht rund: "Ich habe mich ein paarmal gedreht. Da habe ich einfach versucht, zu viel druck zu machen, nachdem ich mich zuvor auf die Entwicklungsarbeit konzentriert hatte. Es war gut für die Lernkurve und ich freue mich, das am Freitag in Budapest umzusetzen."

Bianchi ist weniger enthusiastisch: "Es war eine Stippvisite in Silverstone, um das Nachmittagsprogramm abzuspulen. Eine nützliche Gelegenheit, mit den Reifen zu arbeiten, die wir ab Ungarn verwenden. Jede einzelne Runde liefert wertvolle Informationen, es war also gut. Schade, dass wir am Ende mechanische Probleme hatten." Der Franzose meint weiter: "Die konnten wir zwar beheben, das hat aber Zeit gekostet und wir mussten das Programm kürzen. Hoffentlich hilft es trotzdem für Budapest weiter."

Davon ist John Booth jedenfalls überzeugt: "Nach einem besseren Donnerstag gab es am Freitag wieder Frust", so der Teamchef, der Gonzalez mit gewonnener Erfahrung auf einen Reifen einen Schritt weiter sieht als zuvor. "Dazu haben wir einige Kontrollsysteme weiterentwickelt, ehe wir wieder in einer Standardkonfiguration gefahren sind, um Jules die neuen Pirellis testen zu lassen. Wir wollten gerade den zweiten Test beginnen, als das Problem auftrat." Bianchi habe dennoch Daten auf der harten und der mittleren Mischung gesammelt. "Leider ist er nicht fertig geworden und hat die weiche Variante nicht mehr nehmen können", bedauert Booth.