Mark Webber: "Rivalität zwischen Nico und Lewis muss sein"

Für Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber ist das Mercedes-Duell das Salz in der aktuellen Grand-Prix-Suppe - Über die Erfolge seines Ex-Kollegen Sebastian Vettel freut er sich

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton drückt der Formel-1-Saison 2015 bisher klar seinen Stempel auf. Drei der ersten vier Grands Prix des Jahres hat der Weltmeister von 2014 für sich entschieden. In der Gesamtwertung weist er vor dem am Wochenende anstehenden Grand Prix von Spanien einen Vorsprung von 27 Punkten auf Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg auf.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber beobachtet dei Formel 1 seit Anfang 2014 als Außenstehender Zoom

Rosberg tut sich in dieser Saison schwer, das Tempo seines Teamkollegen mitzugehen. Im Qualifying-Duell liegt der Vize-Weltmeister mit 0:4 zurück und auch in den Rennen ist er bisher stets hinter Hamilton ins Ziel gekommen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist ungeachtet dessen überzeugt, dass Rosberg nur minimalen Rückstand auf Hamilton hat. Das Duell der beiden Silberpfeil-Piloten wird auch am Barcelona-Wochenende eines der bestimmenden Themen sein.

Für Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber ist der Zweikampf Rosberg vs. Hamilton derzeit das Salz in der Formel-1-Suppe. "Die Rivalität zwischen Nico und Lewis muss sein und sie muss von den Medien aufrechterhalten werden, denn es ist im Sinne des Sports wichtig, dass Lewis nicht auf und davon fährt", urteilt der Australier.

Am Duell der beiden Mercedes-Piloten hatte der ehemalige Red-Bull-Pilot schon in der Saison 2014 seine Freude und hofft, dass dies noch eine Weile so weitergehen wird. "Im vergangenen Jahr waren es nur die beiden, die um den WM-Titel kämpften. Es war ein tolles Duell, das erst beim letzten Rennen entschieden wurde. Das war doch großartig", erinnert sich Webber und hat auch mit der einen oder anderen Kollision kein Problem: "Was kann schon passieren? Sie werden auf der Strecke vielleicht mal aneinandergeraten, aber das gehört dazu. Das ist Rennsport."


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An die Tragweite des legendären McLaren-Teamduells zwischen Ayrton Senna und Alain Prost könne der Zweikampf Hamilton vs. Rosberg aber nicht heranreichen - auch in Zukunft nicht. "Ich glaube nicht, dass es soweit geht wie in den Tagen von Prost und Senna. Deren Rivalität war unglaublich intensiv. Es gab eine lange Vorgeschichte. Ich sehe es nicht kommen, dass sich das wiederholt", so Webber.

Webber und Vettel: Wogen der Vergangenheit geglättet

Der Ex-Formel-1-Pilot, der bei Porsche in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) eine neue Heimat gefunden hat, kennt die Prägnanz eines teaminternen Duells aus eigener Erfahrung. Webbers Stallduell bei Red Bull mit seinem langjährigen Teamkollegen Sebastian Vettel ist hinlänglich dokumentiert. Heute kann der Australier darüber lachen.

"Seb und ich, wir kommen gut miteinander aus", sagt Webber, der seinem einstigen Red-Bull-Teamkollegen nach dessen ersten Sieg für Ferrari beim Grand Prix von Malaysia eine SMS schickte: "Meine Nachricht an ihn war: Sieht ganz so aus als wärst du wieder ganz der Alte, du Bastard."

Die Kollision zwiscchen Mark Webber und Sebastian Vettel in Istanbul 2010

Als Red-Bull-Teamkollegen waren sich Webber und Vettel nicht immer einig Zoom

Inzwischen kann Webber mit Vettel-Erfolgen nicht nur leben, er begrüßt sie sogar ausdrücklich. "Ich würde es gern sehen, wenn er in dieser Saison Erfolg hat. Für den Sport ist es einfach gut, wenn Ferrari vorn mitfährt", weiß der Australier.

Die aktuelle Form der Scuderia aus Maranello führt Webber nicht zuletzt auf die Aufbauarbeit seines Kumpels Fernando Alonso zurück. "Ich glaube, Fernandos Arbeit hat ihren Anteil daran. Fernando hat das Team verlassen, aber es ist nicht so, dass man einfach mit dem Finger schnippt und das Auto fährt schnell", bemerkt der Ex-Formel-1-Pilot, für den ungeachtet dessen eines feststeht: "Kimi und Seb sind erstklassige Fahrer. Die erstklassigen Fahrer wird man immer in der Nähe der Spitze finden."