• 16.03.2015 11:46

  • von Dominik Sharaf

Manor-Marussias Weg zurück: Gläubiger gehen fast leer aus

Ferrari, McLaren und viele anderen mussten herbe Zugeständnisse machen: Für einen Euro Schulden zahlt der Rennstall nach der Insolvenz nur 1,77 Cent zurück

(Motorsport-Total.com) - Die genauen Umstände des Endes der Manor-Insolvenz waren bislang nicht bekannt. Einen Tag nach dem misslungenen Comeback beim Australien-Grand-Prix, bei dem die Boliden keinen Meter zurücklegten, kommt Licht ins Dunkel: Einem Bericht des 'Telegraph' zufolge soll im so genannten Company Voluntary Agreement aus dem Februar festgehalten sein, dass die Gläubiger ohne eine vertraglich festgeschriebene Sicherheit pro Euro Schulden nur 1,77 Cent zurückerhalten.

Titel-Bild zur News: Roberto Merhi, Will Stevens

Roberto Merhi und Will Stevens kamen über die Sitzprobe nicht hinaus Zoom

Dem Rettungsplan hatte trotz des Vetos des britischen Fiskus eine deutliche Mehrheit der Beteiligten zugestimmt, darunter Antriebspartner Ferrari und Technikpartner McLaren. Sie bleiben auf gut 98 Prozent ihrer Forderungen in Höhe von 12,2 respektive neun Millionen Euro sitzen. Möglich wurde das Abkommen durch eine 700.000-Euro-Finanzspritze, mutmaßlich verabreicht durch den neuen Geldgeber Stephen Fitzpatrick (Wer der nordirische Selfmademan überhaupt ist).

Die Summe ist dazu gedacht, mögliche Ausfälle im Falle einer neuerlichen Pleite zu decken. Die britische Großbank Lloyds, ehemals Mitbesitzer des Rennstalls, hat ihre Schuldscheine im Wert von 35,6 Millionen Euro an eine Firma überschrieben, die dem Finanzchef des Ovo-Konzerns - also effektiv der Fitzpatrick-Firma - gehört. Die Summe ist mit Sicherheiten gedeckt, die nach der Pleite aber nicht mehr den gleichen Wert haben wie zuvor. Außerdem wurde bei Zwangsversteigerungen ein Großteil des wertvollen Equipments veräußert, die Fabrik in Banbury kaufte Haas Formula.