• 06.03.2009 14:01

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Mallya: Chancen für kleine Teams steigen

Vijay Mallya sieht in den jüngsten Sparvorschlägen der Teamvereinigung FOTA große Chancen für kleine Rennställe: "Gute Nachrichten für uns"

(Motorsport-Total.com) - Als die Teamvereinigung FOTA gestern ihre neuen Pläne zur Reduzierung von Kosten und zur Verbesserung der Show in der Formel 1 präsentierte, gab es nur wenig Überraschungen. Im Grunde hatten die Teamchefs ein Paket auf den Weg gebracht, welches FIA-Boss Max Mosley in verschärfter Form ohnehin angedroht hatte - es war also wieder einmal das bekannte Spiel. Die FOTA-Mitglieder waren sofort darauf bedacht, bei FIA und Vermarkter FOM Rosen zu streuen, damit die Vorschläge auch angenommen werden.

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Vijay Mallya sieht im neuen Sparpaket große Chancen für kleine Teams

"In der Formel 1 ging es in der Vergangenheit immer nur um Geld", blickte Force-India-Teamchef Vijay Mallya im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zurück. "Mit Geld hast du dir aerodynamische Entwicklungen gekauft, Geld hat die die besten Motoren und besten Getriebe gesichert und nicht zuletzt hast du mit Geld die besten Fahrer geangelt." Er habe die Erfahrung als Sponsor und Teambesitzer gemacht, dass es in den vorherigen Jahren immer nur ein Gegeneinander gab. Das sei dank der FOTA nun grundsätzlich anders.#w1#

Man habe sich zusammengerauft und arbeite nun gemeinsam an einem Ziel: Die Formel 1 muss bezahlbar werden. "Für kleine Teams ist es sehr wichtig, dass die Kosten nun dramatisch sinken. Die Preise für Motoren und für Getriebe sind extrem gesunken. Im Falle von Force India sprechen wir von fast 50 Prozent", sagte Mallya. "Außerdem wurden die Tests beschränkt und die Entwicklungen eingedämmt."

"Die großen Teams haben nun auch nicht mehr unendliche Budgets, mit welchen sie Entwicklung betreiben können. Das gibt kleineren Teams die Chance, auch konkurrenzfähig zu sein. Wir haben auch im vergangenen Jahr schon unsere Kosten kontrolliert. Es war nicht so, dass ich daherkam und erst einmal das Budget wahnsinnig nach oben geschraubt habe", beschrieb der Inder seine Herangehensweise in den vergangen Monaten.

"Es war von vornherein klar, dass wir auch 2009 ein limitiertes Budget haben würden, mit welchem wir dann haushalten müssen. Nun sehen die Dinge auf dieser Grundlage natürlich deutlich besser aus", sagte der Rennstallbesitzer, der sich Ende 2008 zum Teamchef machte. Die gesamten Maßnahmen seien nur durch die FOTA zustande gekommen. "Wer weiß, was passiert wäre, wenn die FOTA nicht gekommen wäre und die Initiativen ausgeblieben wären? Wahrscheinlich hätten wir dann keinen Antrieb von McLaren-Mercedes kaufen können. So gesehen sind das großartige Nachrichten für uns."