• 03.05.2006 11:12

  • von Adrian Meier

Lola treibt Pläne zum Bau eines Formel-1-Boliden voran

Die britische Rennwagenschmiede wurde von zwei Bewerbern für 2008 angegangen - trotz Nicht-Berücksichtigung will man die F1-Pläne nicht aufgeben

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn in der vergangenen Woche offiziell wurde, dass Prodrive 2008 das zwölfte Team in der Formel-1-Weltmeisterschaft sein wird und damit alle Startplätze vergeben sind, wollen viele der Bewerber, deren Einschreibung vom Automobilweltverband FIA nicht berücksichtigt wurden, ihre Formel-1-Ambitionen keineswegs begraben. Auch die britische Rennwagenschmiede Lola arbeitet weiterhin an einem derartigen Projekt.

Titel-Bild zur News: Alan Jones im Beatrice Lola-Ford 1986

Auch das ehrgeizige Beatrice-Lola-Projekt in den 80ern mit Alan Jones scheiterte

Bereits während der Einschreibungsfrist war das Unternehmen von zwei Bewerbern für einen Startplatz im Jahr 2008 bezüglich des Baus eines Formel-1-Boliden angegangen worden. Um welche beiden Teams es sich dabei handelt, hält Lola jedoch geheim: "Eines der Projekte hat bereits einen Motorenvertrag in der Tasche, und auch wenn das andere dies noch nicht hat, sind beide sehr seriös", erklärte Lola-Besitzer Martin Birrane gegenüber 'autosport.com'.#w1#

Lola wurde von zwei Bewerbern für 2008 angesprochen

"Es ist ganz normal für ein Unternehmen mit der Reputation wie Lola, in der Formel 1 zu sein." Martin Birrane

Weitere Details ließ sich der Brite nicht entlocken, jedoch verriet er, dass beide Teams komplett neue Bewerber ohne Verbindungen zu derzeitigen Rennställen seien. Auch wenn beide Teams bei der Vergabe der Startplätze nicht zum Zuge kamen, will Lola das Projekt Formel 1 jedoch nicht aufgeben: "Wir sind eine der wenigen Firmen, die alles aufbringen können, um für ein neues Team ein Auto zu bauen, und wir sind erfreut, das anzupacken. Es ist ganz normal für ein Unternehmen mit der Reputation wie Lola, in der Formel 1 zu sein."

"Wir sind absolut ernsthaft in dieser Angelegenheit", erklärte Birrane weiter. "Wir wollen uns auf keinen Fall blamieren." Dies gelang der Rennwagenschmiede jedoch bei ihrem bislang letzten Kurzauftritt in der Königsklasse des Motorsports 1997, als man sich für das Auftaktrennen in Melbourne nicht qualifizieren konnte und beim zweiten Lauf in Brasilien aufgrund finanzieller Schwierigkeiten bereits wieder zusperren musste.

Doch Lola war schon vor dem blamablen Auftritt als Chassisbauer in der Formel 1 aktiv. Insgesamt bestritt man 149 Grands Prix, in denen man 43 WM-Zähler ergattern konnte. Das erfolgreichste Jahr war dabei 1962, als man sogar eine Pole Position erringen konnte und in der Konstrukteurswertung zum Jahresende Rang vier belegte.

Formel-1-Pläne werden weiter verfolgt

Nun möchte man trotz der Nicht-Berücksichtigung der beiden potenziellen Partnerteams den Bau eines Formel-1-Boliden fortführen: "Wir hatten enge Gespräche mit verschiedenen Formel-1-Teams, die weitergehen", erklärte ein Sprecher des Unternehmens. "Die Veröffentlichung der Startliste hat nichts geändert, und wir treiben unsere Pläne weiter voran."

Schließlich habe Lola die nötigen Anlagen, um ein ernsthaftes Formel-1-Projekt meistern zu können, "und unser Windkanal wird immer noch von verschiedenen Formel-1-Teams genutzt, wenn deren eigener aus irgendeinem Grund nicht funktionstüchtig ist". Dennoch könne man im Moment keine weiteren Details zu den Planungen veröffentlichen.