Lokalmatador Tahincioglu in Istanbul im Jordan-Toyota

Der Türke Jason Tahincioglu wird am Sonntag vor dem Grand Prix in Istanbul einige Demonstrationsrunden in einem Formel-1-Auto drehen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem schon GP2-Pilot Can Artam mit einem Gastspiel im dritten Minardi-Cosworth in Istanbul in Verbindung gebracht worden war, bekam nun ein anderer Türke den Zuschlag für einen Kurzeinsatz vor heimischem Publikum: Jason Tahincioglu wird am Sonntag vor dem Rennen einige Demonstrationsrunden in einem aktuellen Jordan-Toyota drehen.

Titel-Bild zur News: Jason Tahincioglu

Jason Tahincioglu bei seinem Shakedown in Silverstone vor ein paar Tagen

"Ich möchte mich bei Jordan und meinen türkischen Sponsoren bedanken, die mir einen Shakedown in Silverstone ermöglicht haben, um mich schon vor der Demonstrationsfahrt in Istanbul ans Auto zu gewöhnen", so der 21-Jährige. "Wenn man bedenkt, dass es mein erstes Mal in einem Formel 1 war und dass ich nur sehr kurz gefahren bin, war es sehr hilfreich, mich an die Beschleunigung und Verzögerung gewöhnt zu haben. Mein erster Gedanke war, dass dieses Auto ziemlich beeindruckend ist - ganz anders als alles, was ich bisher gefahren bin."#w1#

"Nach ein paar Runs gewöhnt man sich an die Geschwindigkeit und an die Bremsen", fuhr Tahincioglu, der sich nur Tahinci nennt, um den Journalisten seinen zungenbrecherischen Nachnamen zu ersparen, fort. "Ich bin der erste türkische Formel-1-Pilot, aber ich gehe als Profi an diese Aufgabe heran und kommuniziere mit den Ingenieuren und Mechanikern. Es wird bestimmt aufregend, vor meinem Heimpublikum zu fahren. Die türkischen Fans träumen davon, einen Türken auf einer türkischen Strecke fahren zu sehen. Wir wollen ihnen eine tolle Show bieten!"

Der Auftritt des Nachwuchspiloten, der 2005 nach einer mehrjährigen Schaffenspause, in der er sein Studium abgeschlossen hat, in der Britischen Formel Renault an den Start geht, wird ähnlich dem aufgezogen, was Zsolt Baumgartner 2002 beim Grand Prix von Ungarn geboten hat: Tahincioglu wird in den Stunden vor dem Rennen im Rahmenprogramm einige Runden auf der Strecke drehen, darf aber nicht an den offiziellen Trainingssitzungen teilnehmen.

Teamchef Colin Kolles freut sich dennoch darauf, dem 21-Jährigen zumindest kurz auf die Finger schauen zu können: "Wir sind froh, dass wir Jason diese Chance eröffnen können. Er ist ein junger und schneller Rennfahrer, der sein Talent in der Formel Renault unter Beweis gestellt hat. Dass er jetzt der erste türkische Formel-1-Pilot sein wird, der noch dazu vor eigenem Publikum fahren darf, ist eine Erfahrung, die er so schnell sicher nicht vergessen wird", gab er zu Protokoll.