Kundenauto-Idee: McLaren lädt GP2-Teams ein

Wenn es der Verbesserung der Show dient und den eigenen Nachwuchspiloten eine Plattform bietet, will McLaren-Teamchef Eric Boullier am Verleih-System festhalten

(Motorsport-Total.com) - Viele Probleme ziehen sich derzeit durch die Formel-1-Reihen und viele Ideen haben sich mittlerweile dazugesellt. Eines der Themen, die das Königsklassen-Lager dabei spaltet, ist die Einführung von Kundenautos, die den Effekt haben sollen, dass finanziell geplagte Team Geld einsparen, aber auch Hersteller-Topteams ihren Vorteil hätten. Das sei gegen die Idee des Sports, sagen die einen - das wäre die lang ersehnte Lösung, meinen die anderen.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

McLaren-Teamchef Eric Boullier ist ein Kundenauto-Idee-Befürworter Zoom

Es sind die Topteams, die an der Idee festhalten wollen und nicht die Hinterbänkler, denen eigentlich geholfen werden soll. Sauber und Manor-Marussia machten ihren Unmut bereits öffentlich deutlich. Selbst Mercedes-Motosportchef Toto Wolff spricht nur von einer Notlösung, sollte dem Feld erneut eine Ausdünnung drohen. Bei McLaren möchte man aber weiterhin den Retter der untergehenden Königsklasse geben.

"Eines der größten derzeitigen Probleme ist, dass es so viel kostet, konkurrenzfähig zu sein", so Teamchef Eric Boullier gegenüber 'F1 Racing'. "Es wäre eine Lösung, die Startaufstellung mit konkurrenzfähigen Autos aufzufüllen, ohne die untragbaren Kosten, die es sonst verursacht."

Persönliche Interessen seines Teams verpackt er im Nutzen für die Allgemeinheit: "Uns gefällt die Idee, dass GP2-Teams, wie zum Beispiel ART, einsteigen und zwei McLaren kaufen oder mieten könnten. Sie würden von Beginn an konkurrenzfähig sein, ohne die ganzen Investitionen. Die Show würde sich verbessern und unsere Nachwuchspiloten Kevin und Stoffel könnten sich beweisen."

Eric Boullier, Graeme Lowdon

Einträchtig aber nicht einig: Boullier und Lowdon sind verschiedener Meinung Zoom

Ersatzpilot Kevin Magnussen bekam im vergangenen Jahr noch ein Formel-1-Stammcockpit als Rookie. Nachwuchstalent Stoffel Vandoorne ist derzeit der Überflieger in der GP2. Beide hatten zumindest für die derezitige Königsklassen-Saison das nachsehen gegenüber den erfahrenen Champions Fernando Alonso und Jenson Button.

"Man sagt, die Kundenautos würden die Kosten reduzieren", hält Manor-Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon noch einmal dagegen und scherzt: "Wenn dass der Fall ist, sollten sie alle von Manor produziert werden, denn wir tun das billiger als alle anderen. Kundenautos lösen keine Probleme. Sie machen es den Leuten nur einfacher, ein- und auszusteigen."

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