Kobayashi fürchtet: Tiefe Nasen doch unsicherer!

Kamui Kobayashi hat nach seinem Unfall in Melbourne die Befürchtung, dass tiefe Nasen doch nicht für mehr Sicherheit sorgen - Felipe Massa ist nicht mehr böse

(Motorsport-Total.com) - Hatte Adrian Newey mit seiner Befürchtung doch Recht, dass tiefere Nasen nicht unbedingt zur Erhöhung der Sicherheit beitragen? Der Designchef von Red Bull erklärte vor der Saison, dass die tiefgezogenen Nasen bei einem Unfall eventuell sogar noch gefährlicher seien als die hohen Nasen, die wegen der Gefahr des Aufsteigens der Fahrzeuge vor der Saison abgeschafft wurden.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi, Felipe Massa

Der Caterham von Kamui Kobayashi bohrt sich unter das Auto von Felipe Massa Zoom

Eine erste Bewährungsprobe erhielt das neue Design bereits in Australien, als Kamui Kobayashi sich in das Heck von Felipe Massas Williams bohrte. Zum Glück ging in dieser Situation noch einmal alles gut aus, dennoch fordert der Caterham-Pilot, dass man sich der Sache noch einmal annehmen soll: "Es war ein ziemlich ernstes Problem, das für den Fahrer recht gefährlich werden kann. Ich hatte Glück, dass ich mich nicht verletzt habe."

Der Japaner glaubt: Wäre dieser Unfall in Monza passiert, dann hätte er noch schlimmer ausgehen können. "Die Geschwindigkeit in der ersten Kurve (im Albert Park; Anm. d. Red.) ist nicht so hoch. Aber als ich die Bilder im Nachhinein gesehen habe, war das schon beängstigend." Für das nächste Jahr sollte sich die FIA daher noch einmal eingehend Gedanken machen: "Wir müssen ernsthaft mit dem Thema umgehen. Wenn es gefährlich ist, dann müssen wir noch einmal reden."

Indes will sich der Japaner erneut bei Felipe Massa entschuldigen. Bei seinem Unfall riss Kobayashi den Brasilianer in Williams-Diensten unschuldig mit ins Aus. "Es tut mir sehr leid für Felipe", bekräftigt er und betont, dass er nach dem Bremsversagen überhaupt keine Chance mehr hatte. "An diesem Punkt habe ich Panik gespürt. Es war ein wenig verrückt, weil mein Auto nicht angehalten ist und ich es nicht vermeiden konnte."


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"Natürlich möchte ich so nicht crashen, und ich möchte auch nicht so enden ", ergänzt er. Nun gelte es, das Problem in den Griff zu bekommen und sicherzustellen, dass es nicht wieder auftauchen wird. Felipe Massa selbst hat den Vorfall für sich abgehakt und sich auch wieder mit Kobayashi ausgesöhnt, nachdem er in Australien noch eine Strafe für den Formel-1-Rückkehrer gefordert hatte. "Sicherlich habe ich gehört, was ihm passiert ist. Ich tendiere dazu, ihm zuzustimmen", nimmt er die Erklärung des Caterham-Piloten an.

"Das Team hat gesagt, dass es ein Problem mit dem Brake-by-Wire-System hatte, was die Probleme in der ersten Kurve verursacht hat. Ich akzeptiere das, doch für mich ändert es nichts, weil ich mein Rennen verloren habe." Zudem habe sich Kobayashi nach dem Vorfall bei ihm gemeldet, womit für den Brasilianer alles abgehakt ist: "Es ist in Ordnung. Ich denke an die Gegenwart und die Zukunft. Es bringt mir ja nichts darüber nachzudenken, was im ersten Rennen passiert ist. Ich möchte mich nur auf das kommende Wochenende konzentrieren."