Trotz Nullnummer: Positive Anzeichen bei Caterham

Obwohl weder Kamui Kobayashi noch Marcus Ericsson in Melbourne die Zielflagge sahen, nimmt Caterham viel Positives aus Australien mit

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Australien in Melbourne, das erste Rennen der Formel-1-Saison 2014, endete für Caterham mit einem Doppelausfall. Kamui Kobayashi fuhr bereits in der ersten Kurve auf Felipe Massa auf und musste seinen CT05 mit abgeknickten Vorderrädern im Kiesbett parken, Teamkollege Marcus Ericsson musste sein Auto wegen abfallendem Öldruck im Motor nach 27 Runden abstellen.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashis Grand Prix endete schon in der ersten Kurve Zoom

"So hatte ich mir mein erstes Rennen nach der Rückkehr nicht vorgestellt", sagt Kobayashi. "Es tut mir für mein Team und für Felipe leid, denn unser beider Rennen war früh beendet." Der Japaner war beim Erlöschen der Startampel gut weggekommen, rauschte dann aber vor der ersten Kurve mit blockierenden Vorderrädern ins Heck des Williams von Massa. "Nach dem ersten Blick auf die Daten sah es nach einem Problem mit dem Bremssystem aus, wodurch ich den Kontakt nicht verhindern konnte", erklärt der Japaner.

"Nachdem wir das Auto zurückerhalten haben, sahen wie uns die Informationen detaillierter an, und dann war klar, was das Problem war", sagt Kobayashi, ohne das Problem genauer zu beschrieben. Doch hier kann Cedrik Staudohar von Motorenpartner Renault ein wenig weiterhelfen. "Der Unfall wurde durch ein Problem mit der Hinterradbremse während der Aufwärmrunde ausgelöst", sagt er.

Ericsson mit starker Leistung beim Debüt

Marcus Ericsson

Marcus Ericsson hatte die Marussia bis zu seinem Ausfall im Griff Zoom

Mit dieser Erklärung konnte Kobayashi auch die Rennleitung überzeugen, die wegen der Startkollision eine Untersuchung eingeleitet hatten. "Nach dem Rennen ging ich zu den Rennkommissaren, die sich die Daten ansahen und den Sachverhalt bestätigten", so Kobayashi, der als Verursacher der Kollision straffrei blieb. "Wir müssen uns nun genauer anschauen, was die Ursache dieses Problems war und es beheben", so der Japaner.

Ericsson wurde bei seinem Formel-1-Debüt für eine starke Leistung nicht belohnt, sagt aber dennoch: "Obwohl ich bei meinem ersten Formel-1-Rennen nicht ins Ziel kam, bin ich stolz darauf, wie wir heute gekämpft haben. Es war insgesamt ein sehr schwieriges Wochenende, eines der härtesten in meiner Karriere, aber in den ersten ersten Runden meines ersten Stints konnten wir unser Potenzial ein wenig aufzeigen, als ich Sutil überholte und guter Zwölfter war."

"Mein erster Boxenstopp während eines Grand Prix lief recht gut", blickt Ericsson auf diese Premiere zurück. Doch in der 27. Runde wies ihn sein Renningenieur über Funk hektisch an, das Auto abzustellen. Grund war abfallender Öldruck. "Der Ölpegel sank dramatisch ab, daher entschlossen wir uns, die Antriebseinheit für die kommenden Rennen zu schonen und das Auto abzustellen", sagt Renault-Mann Staudohar.

Ermutigend: Der CT05 ist konkurrenzfähig

"Wir wissen noch nicht genau, was die Ursache dafür war, aber wäre das nicht passiert, wäre ich vor den Marussia ins Ziel gekommen, denn bis zum Ausfall hatte ich Chilton locker im Griff", ärgert sich Ericsson. Trotz dieser Nullnummer von Melbourne war die Stimmung bei Caterham alles andere als gedrückt, denn nachdem das Team am Freitag wegen technischer Probleme kaum zum Fahren gekommen war, kämpften es sich im Verlauf des Wochenendes stark zurück.


Fotos: Caterham, Großer Preis von Australien


"Der Freitag war schwierig, am Samstag lief es etwas besser, und heute konnten wir zeigen, welches Renntempo unser Auto anschlagen kann", sagt Ericsson. "In den letzten Runden meines ersten Stints bin ich mit ziemlich plattgebremsten Reifen gefahren, aber das Heck hat sich immer noch gut verhalten und die Antriebseinheit fühlte sich gut an." Kobayashi bestätigt diese Einschätzung. "Wirklich positiv ist die Tatsache, dass wir trotz der Probleme am Freitag recht konkurrenzfähig waren", so der Japaner.

"Wir haben an diesem Wochenende eine Menge gelernt. Wir wissen, dass das Auto grundsätzlich okay ist, haben uns all die kleinen Probleme angesehen, und sind sicher, dass wir in Malaysia stärker sein werden und ins Ziel kommen", zeigt sich auch Staudohar zuversichtlich. In Sepang ist Caterham dann noch motivierter als ohnehin. "Das zweite Rennen in Malaysia ist das Heimrennen unseres Teams, daher werden wir - wie an jedem Wochenende - alles geben", verspricht Kobayashi.