• 17.10.2008 15:17

  • von Fabian Hust

KERS, die unabhängigen Teams und der Kostenfaktor

So positiv, wie die Einführung von KERS in der "Königsklasse des Motorsports" zu bewerten ist, so groß ist auch die Schattenseite

(Motorsport-Total.com) - Mit der Einführung von Systemen zur Rückgewinnung von Energie möchte die Formel 1 einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und indirekt auch das Entwicklungstempo im Automobilbau beschleunigen. Doch gerade die unabhängigen Teams haben mit KERS ein Problem, denn sie können das System nicht selbst entwickeln, sondern müssen es teuer kaufen. Darauf zu verzichten, ist keine Option, denn ansonsten würde man wohl der Konkurrenz hinterherfahren.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger versucht, auch das Positive bei KERS zu sehen

"Wir verhandeln für ein komplettes Paket, das den Motor, das Getriebe und das KERS-System beinhaltet", so Force India-Besitzer Vijay Mallya, der entsprechende Gespräche mit Ferrari und Mercedes führt. "Wir teilen die drei Komponenten also nicht auf."#w1#

"Wir haben bei uns nicht die Ressourcen, um das KERS-System zu entwickeln." Vijay Mallya

"Ich weiß von Teams, die enorme Summen Geld investieren, um zu versuchen, ein KERS-System zu entwickeln", so der Inder weiter. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir nicht in der Lage sind, dieses System zu entwickeln. Wir haben bei uns nicht die Ressourcen, um das KERS-System zu entwickeln."

Auch Gerhard Berger, Anteilseigner der Scuderia Toro Rosso, kauft extern ein: "Wir erhalten den Motor zusammen mit KERS als ein Paket. Das bekommen wir von Ferrari, so wie dies vor ein paar Monaten entschieden worden ist. Wir sind in die direkte Entwicklung nicht involviert, wir bekommen einfach das, was Ferrari entwickeln wird."

"Für ein unabhängiges Team ist dies ein zusätzlicher Kostenfaktor, der schmerzt." Gerhard Berger

"Generell ist dies meiner Meinung nach ein typisches Problem, wenn verschiedene Teams und Hersteller verschiedene Ansichten haben", so der Österreicher weiter. "Für ein unabhängiges Team ist dies ein zusätzlicher Kostenfaktor, der schmerzt."

"Aber vielleicht muss man das größere Bild sehen. Ich habe mit ein paar anderen Herstellern wie BMW oder Honda gesprochen, ich weiß, dass sie dies als extrem wichtiges Werkzeug für die Zukunft ansehen. Der Nachteil sind die zusätzlichen Kosten, mit denen wir umgehen müssen."