Keine zwei Designteams bei Red Bull

Weder im Weltmeisterteam Red Bull noch in der B-Mannschaft von Toro Rosso kann man sich den Luxus einer zweigeteilten Entwicklungsabteilung leisten

(Motorsport-Total.com) - Im spanischen Jerez de la Frontera laufen derzeit die ersten Testfahrten für die Formel-1-Saison 2013. Doch angesichts der neuen technischen Regeln, die ab der darauffolgenden Saison greifen, blicken die Teams schon jetzt mit einem Auge auf das Jahr 2014. Bei Ferrari hat man die Design-Abteilung in zwei Gruppen gesplittet: Eine befasst sich mit dem F138, die andere mit dem Boliden für die Saison 2014, der von einem V6-Motor angetrieben wird und somit auch ein völlig anderes Chassis verlangt als die bisherigen V8-Triebwerke. Auch Mercedes arbeitet mit zwei Entwicklungsteams.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Franz Tost

Christian Horner und Franz Tost müssen ihre internen Ressourcen genau abwägen Zoom

Anders sieht die Sache in Reihen des Weltmeisterteams Red Bull aus. "Nein, wir haben nicht die entsprechenden Ressourcen", antwortet Christian Horner gegenüber 'Formula1.com' auf die Frage, ob es auch in Milton Keynes zwei Designteams gibt. "Unterm Strich geht es darum, die Ressourcen zwischen 2013 und der Herausforderung 2014 abzuwägen", sagt der Red-Bull-Teamchef und bezeichnet dieses Jonglieren als "eine der größten Aufgaben in diesem Jahr".

Auch bei Toro Rosso, dem zweiten Team von Red Bull im Feld, lässt es das Budget nicht zu, dass man zwei separate Entwicklungsteams betreibt. "Das ist die Realität und das müssen wir akzeptieren", sagt Teamchef Franz Tost gegenüber 'Formula1.com' und setzt auf den Faktor Effizienz: "Wir haben keine 600 Angestellten, wir haben 300 und holen für die Stoßzeiten noch 30 dazu."

Dass sich die Situation beim großen A-Team des Energydrink-Riesen nicht anders darstellt, ist Tost offenbar neu. "Sie sind die Spitzenteams und müssen so arbeiten", entgegnet der Österreicher in Bezug auf den Ansatz mit zwei Designteams.