• 14.04.2018 16:54

  • von Dominik Sharaf & Adam Cooper

Kein Killerinstinkt? Bottas straft Kritiker laut Wolff Lügen

Immer, wenn es bei Mercedes hakt, läuft Valtteri Bottas zur Topform auf: Toto Wolff kann sich das nicht erklären, lobt aber seinen Piloten für seinen Killerinstinkt

(Motorsport-Total.com) - 0,050 Sekunden bedeuteten im Qualifying zum China-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker) am Samstag eine Welt. Zumindest für Valtteri Bottas. Es waren eben diese fünf Hunderstelsekunden, die den Finnen das Mercedes-Teamduell mit Lewis Hamilton gewinnen ließen, seine zahlreichen Kritiker Lügen straften und ihm eine klammheimliche Rehabilitation für manche Formschwäche der Vergangenheit bescherten.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas kann lachen: Er ließ in Schanghai Weltmeister Hamilton hinter sich Zoom

Toto Wolff ist entzückt: "Diejenigen, die nach Bahrain behauptet haben, Valtteri sollte mehr Killerinstinkt beweisen ...", spielt Mercedes-Sportchef auf Bottas' passive letzte Runde im Duell mit Sebastian Vettel an, "... wer Lewis Hamilton im Qualifying schlägt, der hat ordentlich Killerinstinkt."

Dumm für Bottas: Er ist immer stark, wenn es für die Silberpfeile nicht um Grand-Prix-Siege geht. Dann, wenn das Auto nicht optimal funktioniert, er sich nur abseits des Rampenlichts gegen Hamilton durchsetzen kann und alle Welt über Ferrari redet. Ein Muster der vergangenen 14 Monate.

Aufgefallen ist das Phänomen auch Wolff. Erklären kann er es sich nicht: "Keine Ahnung", sagt er, erinnert aber an den Monaco-Grand-Prix 2017 - als der Mercedes auf kalten Reifen rutschte wie ein Stück Seife auf dem Waschbeckenrand, Bottas aber im Qualifying auf Rang vier fuhr. "Es war außergewöhnlich", blickt Wolff zurück. Es war auch eine ähnliche Situation wie nun in Schanghai.


Fotostrecke: Die Karriere des Valtteri Bottas

Erstaunlich: Hamilton litt nicht mehr als Bottas unter niedrigen Reifentemperaturen (bedingt durch niedrige Luft- und Asphalttemperaturen). Am Auto des Finnen sackten sie gar nicht erst so stark ab, was angesichts offenbar recht ähnlicher Set-ups an den Silberpfeilen fast ein Mysterium darstellt.

Trotzdem: Zur neuen Nummer 1 will Wolff Bottas noch nicht ausloben: "Es ist zu früh, um das zu beurteilen. Es ist erst der dritte Grand Prix", warnt der Österreicher. "Eine Wahnsinnsleistung von Lewis in Melbourne und zwei Rennen, die schwieriger waren - wir sollten abwarten." Seine Breite Brust möchte Wolff Bottas nicht nehmen: "Er ist definitiv jemand, der schnell Auto fahren kann."

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