• 23.09.2003 09:35

  • von Marco Helgert

Jordan hofft auf Fehler der anderen

Das Jordan-Team zittert um den neunten Platz in der WM-Wertung der Hersteller - die Fehler der anderen sollen helfen

(Motorsport-Total.com) - Für das Jordan-Team beginnt langsam aber sich die Zeit des Zitterns. In Monza schon schrammten beide Sauber-Piloten haarscharf an den Punkten vorbei. Sollten es die Schweizer schaffen, in den letzten zwei Rennen drei Punkte zu erobern, und das Jordan-Team selbst geht leer aus, dann würde man auf Platz neun der Herstellerwertung zurückfallen. Aus eigener Kraft können die Jordan-Fahrer das Punktekonto kaum aufstocken.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford)

Giancarlo Fisichella möchte für Jordan noch ein paar Punkte holen

"Indianapolis unterscheidet sich sehr von den anderen Strecken, und es ist sehr schön, auf einer Piste mit so viel Geschichte zu fahren", erklärte Jordans Technischer Direktor Gary Anderson. "In der Formel 1 machen wir alles ein wenig anders, so auch hier: Wir fahren den Kurs genau entgegengesetzt ab, als es alle anderen machen. Die Strecke bietet einen enges Infield und eine schnelle Gerade auf dem Ovalteil. Das Haftungsniveau im Infield ist sehr gering, weil wir mit wenig Abtrieb fahren. Man muss beim Setup Kompromisse schließen."

Gary Anderson hofft auf Fehler der Konkurrenz

"Dass man nun zwischen dem Qualifying und dem Rennen nicht mehr am Auto arbeiten kann, macht es doppelt schwer", fuhr er fort. "Man könnte schneller sein, wenn man mit etwas mehr Abtrieb fährt, im Rennen würde man dann aber auf der Geraden überholt werden. So könnte es wegen des wenigen Abtriebs im Qualifying zu einigen Fehlern kommen."

"Wir werden die letzten Rennen der Saison mit dem Ziel angehen, weitere Punkte in dieser schwierigen Saison zu holen", erklärte Anderson, räumte aber ein: "Es ist eine Schande, dass wie zu diesem Zeitpunkt der Saison unsere Chancen durch zu wenig Entwicklung selbst beschneiden, aber wir geben nicht auf! Man weiß nie was passieren wird, und hoffentlich können wir von ein paar Ausfällen vor uns und den Fehlern anderer profitieren."

Giancarlo Fisichella möchte sich würdig von Jordan verabschieden

"Monza begann nicht gut, aber das Ende ging in Ordnung", erklärte Giancarlo Fisichella. "Es scheint, als ob ich die Serie meiner Ausfälle unterbrochen habe, daher freue ich mich auf den US-Grand-Prix. Für mich sind die nächsten beiden Rennen die letzte Gelegenheit, für Jordan Punkte zu holen, ehe ich dieses wundervolle Team verlasse. Ich werde das Bestmögliche geben, um dies zu erreichen."

"Das Wichtigste in Indianapolis für mich ist, dass ich fahren werde", erklärte Ralph Firman, der in den letzen beiden Rennen wegen des Unfalls in Ungarn pausieren musste. "Nach meinem Ungarn-Unfall habe ich nicht daran gedacht, dass ich auch den Italien-Grand-Prix auslassen müsste, aber die Auswirkungen eines Unfalls mit 46g sind offensichtlich recht heftig. Ich habe mich sorgsam ausgeruht, wieder voll erholt und habe mit dem Training wieder begonnen."

Ralph Firman möchte noch ein paar Punkte holen

Zumindest konnte sich Firman während der Zwangspause auf seinen nächsten Einsatz gewissenhaft vorbereiten. "Ich bin noch nie zuvor in Indianapolis gefahren, aber ich weiß, dass es eine einzigartige Strecke ist. Der überhöhte Teil wird sicher interessant werden. Ich möchte ein starkes Wochenende zeigen und mit dem Team hart arbeiten, um vielleicht noch ein paar Punkte zu holen. Indianapolis soll ein großartiger Ort mit einer tollen Atmosphäre sein. Ich kann es kaum erwarten, an einem solch berühmten Ort hinter dem Steuer zu sitzen."

"Für Jordan-Ford ist es ein wichtiges Wochenende, denn zum ersten Mal seit 1991 wird das berühmte "Blaue Oval" (das Ford-Zeichen; Anm. d. Red.) mit der Formel 1 auf amerikanischem Boden fahren", erklärte Jost Capito, Direktor des Ford Team RS. "Für jeden im Team war es eine Saison mit gemischten Gefühlen, und es gibt keine bessere Belohnung für den Rückhalt von Fords Hauptquartier in den USA, als mit einem Punkteergebnis."