• 23.05.2011 10:20

Jean Todt : "Habe großen Respekt vor Mosley"

Der frühere Ferrari-Teamchef und heutige FIA-Präsident Jean Todt spricht über die Situation in der FIA und vergleicht sich mit seinem Vorgänger

(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Jean Todt gehört zu den erfolgreichsten Persönlichkeiten im Motorsport der vergangenen 30 Jahre. Er führte Ferrari zurück zu alten Erfolgen und in seiner Zeit bei Peugeot war der Franzose für zahlreiche Triumphe verantwortlich. Seit 2009 ist Todt an der Spitze der FIA und spricht über seinen Führungsstil, die von Harmonie geprägten Zeiten bei Peugeot und Ferrari und seinen Vorgänger Max Mosley.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Im Gegensatz zu Todt wurde Mosley während seiner Amtszeit des Öfteren dafür kritisiert, dass er seinen Fokus zu sehr auf die Formel 1 gerichtet hat. Im Vergleich zum Briten drängt sich Todt selten in den Vordergrund und setzt sich deshalb nicht so großer Kritik aus. Für Mosleys Arbeit hat er nur lobende Worte übrig. "Ich habe einen großen Respekt vor ihm und vor der Zeit, die er in die FIA gesteckt hat", sagt der 65-jährige FIA-Präsident.

"Er hatte seine eigene Linie, aber ich finde es unfair zu sagen, dass er sich nur um die Formel 1 gekümmert hat. Die Sicherheitsverbesserungen bei Rennveranstaltungen sowie die Straßensicherheit waren wichtige Themen von ihm", Todt über Mosley und nimmt seinen Kritikern den Wind aus den Segeln. "Natürlich sind wir verschieden, aber ich denke, dass man Max für alles, was er gemacht hat und wie er es gemacht hat, Respekt entgegenbringen sollte."

"Jetzt haben wir eine neue Ära. Ich bin ein neuer Präsident - vielleicht mit wenigen Neuerungen in den vergangenen 18 Monaten - aber wenn man sich mein Programm anschaut, wird man viel Kontinuität sehen", beschreibt Todt sein Führungsstil. "Ich sagte immer, dass ich die Dinge, die mein Vorgänger begonnen hat, nicht ändern möchte. Wenn ich eine Veränderung durchführe, möchte ich, dass es eine Verbesserung darstellt."

Dabei spielt in Todts Amtsführung das Miteinander eine entscheidende Rolle. "In der Zeit von 1981 bis 2009 hatte ich immer das Privileg, ein neues Team aufzubauen oder ein Neues, das vorher bereits sehr erfolgreich war, wieder aufzubauen. Wenn man sich die Erfolge im Rallyesport, bei den Sportwagen und in der Formel 1 anschaut, waren es immer sehr starke Mannschaften mit viel Harmonie", betont der ehemalige Peugeot-Renndirektor. "Wenn du die Leute triffst, mit denen ich von 1981 bis 1993 gearbeitet habe, denken sie immer noch, dass es damals sehr amüsante Zeiten waren."

Auch in seiner Zeit in Maranello ging es sehr harmonisch zu. "Wenn du mit Leuten sprichst, die mit mir bei Ferrari waren, erinnern sie sich immer noch an diese Periode, weil sie sehr erfolgreich war und gut harmoniert haben", erklärt der Franzose das Geheimnis seines Erfolgs. "Es ist also nichts neues für mich."

Die aktuelle Situation für Todt in der FIA stellt sich anders da als in den vergangenen Jahren. "Tag für Tag ist es sehr schwierig. Ich bin ständig unzufrieden, da ich zu viel möchte", beschreibt der Franzose seine Arbeitshaltung. "Wenn ich ein Jahr zurückschaue, geht es in die richtige Richtung, aber das müssen andere beurteilen. Wir müssen unseren Job so gut wie möglich machen."