Jaguar und 'Red Bull' hüllen sich in Schweigen

Die Übernahmeverhandlungen befinden sich im Endstadium, für die Anmeldung zur WM 2005 bleibt aber noch bis Montagabend Zeit

(Motorsport-Total.com) - Mit Spannung verfolgt die Formel-1-Szene im Moment die Geschehnisse zwischen dem Jaguar-Team, welches nach dem Ford-Rückzug einen Käufer sucht, um auch 2005 an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu können, und 'Red Bull'. Angeblich steht ein erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen kurz bevor.

Titel-Bild zur News: Nav Sidhu

Medienchef Nav Sidhu ist zuversichtlich, was die Jaguar-Übernahme angeht

Dass hinter den Kulissen gewaltig etwas im Busch ist, lassen die Reaktionen von 'Red Bull' vermuten: Chef-Verhandler Dr. Helmut Marko hat einen 'F1Total.com'-Anruf heute Mittag trotzig und entnervt abgewimmelt, während auch Pressesprecher Bernd Fisa jeden Kommentar verweigert. 'Red-Bull'-Chef Dietrich Mateschitz soll sich indes laut 'Kronen Zeitung' mit seinem Privatjet irgendwo zwischen den Fidschi-Inseln und Honolulu befinden.#w1#

Jaguar gibt mehr Informationen preis als 'Red Bull'

Etwas kooperativer zeigte sich Jaguar-Medienchef Nav Sidhu, der den viel versprechenden Fortgang der Verhandlungen bestätigte. Demnach finden sehr ernsthafte Gespräche zwischen 'Red Bull' und Jaguar statt, während die Bankengruppe 'HSBC' die kommerziellen Belange regelt: "'HSBC' ist unser Partner in diesen Verhandlungen. Sie sind seit der ersten Stunde Sponsor des Jaguar-Teams. Sie sind eine unabhängige Bank und führen daher den Prozess für uns durch", erklärte er gegenüber 'F1Total.com'.

Aufgrund der Einschreibfrist der FIA, die am kommenden Montag endet, stehen Jaguar und 'Red Bull' unter massivem Zeitdruck. Zwar würde ein Verstreichen der Frist laut Sidhu nicht unbedingt das Ende der Übernahmegespräche bedeuten, ein Insider, der nicht namentlich genannt werden möchte, verriet uns jedoch, dass es "unwahrscheinlich" wäre, einen möglichen neuen Rennstall trotz nicht rechtzeitig eingereichter Anmeldung 2005 am Start zu sehen: "So sind nun einmal die Regeln des Sports."

Verhandlungen für 2005 haben Zeit bis Montagabend

Sidhu wollte dies zwar nicht direkt bestätigen, stimmte aber am Telefon mehr oder weniger zu: "Die Einschreibfrist läuft bis zum Ende der Geschäftszeit am Montag. In anderen Worten bedeutet das, dass wir noch den ganzen Montag Zeit haben. Wenn wir die Deadline am Montag verpassen, dann haben wir sie eben leider verpasst, es bedeutet aber nicht automatisch, dass die Verhandlungen damit endgültig gescheitert wären."

Die österreichischen Medien gehen indes schon fix davon aus, dass 'Red Bull' Jaguar kaufen und 2005 in Melbourne am Start sein wird. Ebenfalls als sehr wahrscheinlich gilt eine Verpflichtung von Gerhard Berger als Teamchef, und Christian Klien würde vermutlich als Fahrer eine zweite Chance bekommen. Für das zweite Cockpit käme beispielsweise Formel-3000-Champion Vitantonio Liuzzi in Frage, der ja genau wie Klien dem 'Red-Bull'-Kader angehört.