• 08.03.2010 11:41

  • von Stefan Ziegler

Ist Katar in naher Zukunft ein Formel-1-Austragungsort?

FIA-Präsident Jean Todt spricht sich für Katar aus: Der Losail Circuit könnte schon bald eine FIA-Lizenz und im Zuge dessen einen Grand Prix erhalten

(Motorsport-Total.com) - Um die Zukunft seiner Rennserie muss sich Formel-1-Chef Bernie Ecclestone keine Sorgen machen - zumindest, was die Anzahl potentieller Austragungsorte anbelangt: Schon seit geraumer Zeit scharren zahlreiche Bewerber mit den Füßen, wenn es um die Vergabe der Grands Prix geht. So macht Katar keinen Hehl aus seinen Formel-1-Ambitionen und erhält dabei Rückendeckung vom FIA-Präsidenten.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Formel 1 in der arabischen Wüste: Wird Katar bald ein neuer WM-Standort?

"Die Formel 1 ist ganz gewiss ein Teil unserer Zukunftspläne", sagt Nasser bin Khalifa al Attiyah, Präsident des Motorsportverbands von Katar in der 'Gulf Times' - aus diesem Grund wird derzeit am Losail International Circuit gewerkelt: Der arabische Rennkurs soll auf Formel-1-Niveau hochgerüstet werden, damit die "Königsklasse" in naher Zukunft einen weiteren Standort in der Golfregion hat.#w1#

Stößt Katar bald zum Formel-1-Rennkalender?

"Sobald alles hergerichtet ist, wird sich die Sicherheitskommission vor Ort ein Bild davon machen. Dann wird die Strecke ihre Lizenz für Formel-1-Testfahrten erhalten", erläutert al Attiyah und fügt an: "Anschließend sind wir bereit, ein Teil des Formel-1-Zirkus' zu sein. Wir wollen zunächst erst einmal alle Voraussetzungen erfüllen, ehe wir uns um ein Rennen bewerben", so der Verbandschef.

"Es wäre einfach für Katar, ein Formel-1-Rennen abzuhalten." Jean Todt

FIA-Präsident Jean Todt, der dem Golfstaat unlängst einen Besuch abstattete, steht hinter diesen Planungen und macht den Arabern Hoffnungen auf einen Grand Prix: "Es wäre einfach für Katar, ein Formel-1-Rennen abzuhalten. Das ist eine kommerzielle Angelegenheit, die vom FOM (Formula One Management; Anm. d. Red.) und den lokalen Veranstaltern angegangen werden muss", so Todt.

"Wir haben schon zwei Rennen im Mittleren Osten. Sollte Katar hinzustoßen, so wäre das eine willkommene Ergänzung. Die Zukunft von Katar und der Golfregion ist in Bezug auf den Motorsport überaus glanzvoll. Wir schauen uns gerade einige Möglichkeiten an, die Zusammenarbeit zwischen FIA und den Ländern in dieser Region zu intensivieren", gibt der FIA-Präsident zu Protokoll.

Bahrain würde sich über arabischen Zuwachs freuen

"Neben der Formel 1 widmet sich die FIA aber auch der Rallye-WM, der Tourenwagen-WM sowie der GT-Meisterschaft. Diese Events sind allesamt sehr wichtig. Es ist nicht angebracht, immer nur über die Formel 1 zu reden", findet Todt. Scheich Abdulla al-Khalifa, Präsident des Motorsportverbandes von Bahrain, ist ebenfalls ein Unterstützer der Grand-Prix-Bemühungen seines Nachbarlandes.

"Endlich wird diese Region gut im Motorsport präsentiert." Abdulla al-Khalifa

"Endlich wird diese Region gut im Motorsport präsentiert. Es ist an der Zeit, dass wir eine Rolle im Entscheidungsprozess spielen", sagt al-Khalifa und fügt im Hinblick auf die eigene Rennstrecke hinzu: "Leute, die behaupten, der Bahrain International Circuit wäre ein weißer Elefant, haben keine Ahnung, wovon sie reden. Im vergangenen Jahr haben 512 Events auf dieser Rennstrecke stattgefunden."

Neben zahlreichen öffentlichen und privaten Rennveranstaltungen habe man 2009 auch viele andere Events abgehalten, was die Öffentlichkeit allerdings nicht zu würdigen wisse. "Die Medien sollten diese Tatsache berücksichtigen", findet al-Khalifa.