• 02.04.2011 10:46

  • von Stefan Ziegler

Indien: Die neue Rennstrecke als Investition

Für die Bauherren in Noida steht nicht der kurzfristige Gewinn, sondern der langfristige Erfolg ihrer Sportstadt im Vordergrund der Bemühungen

(Motorsport-Total.com) - In sieben Monaten werden Bernie Ecclestone und sein Formel-1-Zirkus erstmals überhaupt in Indien vorstellig. Damit geht für den britischen Rennchef ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung, schließlich will Ecclestone seine "Königsklasse" schon seit geraumer Zeit im asiatischen Milliardenstaat an den Start bringen. Am 30. Oktober 2011 können diese Pläne schließlich in die Tat umgesetzt werden.

Titel-Bild zur News: Strecke in Noida (Indien)

So wird die Strecke in Indien aussehen: Im Oktober 2011 fährt dort die Formel 1

Dann nimmt die Formel 1 den neuen Kurs in Noida unter die Räder, an dem im Augenblick noch fieberhaft gearbeitet wird. Vor den Toren der indischen Hauptstadt Delhi entsteht eine moderne Strecke - als Teil einer groß angelegten Sportstadt, welche den treffenden Namen "Sports City" trägt. Dort sollen in naher Zukunft bis zu 400.000 Menschen leben, arbeiten und Topsport genießen.

Die Rennstrecke ist nämlich nur eine Attraktion unter vielen in Noida, schließlich fasst das ebenfalls im Bau befindliche Cricket-Stadion mit 120.000 Zuschauerrängen noch etwas mehr Publikum als der Rennkurs nebenan. Im Gegensatz zu Cricket steckt der Motorsport in Indien noch etwas in den Kinderschuhen, bietet den Bauherren aber eine lohnende Investitionsplattform.

Dies bestätigt Sameer Kumar gegenüber der 'FAZ'. Der Inder ist ein Vertrauter der Gaur-Familie, welche für das Mammutprojekt in Noida verantwortlich zeichnet. "Für Rennsport interessiert sich Sameer Gaur eigentlich nicht sonderlich. Für ihn ist das eine Investitionsgelegenheit", meint Kumar und merkt an, dass man mit dem Gastspiel der Formel 1 nichts verdienen müsse.

"Uns geht es um einen Gewinn mit der Sports City auf lange Sicht von zehn oder 15 Jahren. Der Kurs wird als Teststrecke vermietet, denn hier sitzen Honda und Suzuki. Wir wollen genauso Motorrad-Rennen veranstalten wie den Polo-Cup von Volkswagen", sagt Kumar. Deshalb gestaltet sich der Streckenbau recht schwierig, weil die Bahn sowohl Autos als auch Zweirädern gerecht werden muss.