Grand Prix von Indien wirft seine Schatten voraus

Ganz Indien blickt voller Vorfreude auf den ersten Grand Prix auf dem neuen Kurs in Noida - Streckenchef Vicky Chandhok vom Erfolg des Rennens überzeugt

(Motorsport-Total.com) - Die Vorbereitungen für den ersten Grand Prix von Indien laufen weiter auf Hochtouren. Mit sichtbarem Fortschritt der Bauarbeiten steigt im Land auch die Vorfreude auf das Premierenrennen. Die derzeit im Bau befindliche Strecke in Noida wird im Oktober der fünfte neue Austragungsort eines Formel-1-Rennens in vier Jahren sein.

Titel-Bild zur News: Strecke in Noida (Indien)

Die Formel 1 erwartet in Noida die fünfte neue Strecke innerhalb von vier Jahren

Zur Saison 2008 stießen die spektakulären Stadtkurse in Valencia und Singapur hinzu. Im darauffolgenden Jahr gastierte die Königsklasse erstmals in Abu Dhabi. Die vergangene Saison sah mit dem ersten Grand Prix von Südkorea die vierte neue Strecke und das dritte neue Land innerhalb von drei Jahren im Formel-1-Kalender.

Das Debüt der Formel 1 in Indien ist für den 30. Oktober auf der 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Delhi gelegenen Strecke in Noida angesetzt. Die Abnahme des Kurses durch den Automobilweltverband FIA ist drei Monate vor dem Rennen vorgesehen. Bis dahin gibt es vor Ort noch viel zu tun, der Zeitplan für die Fertigstellung ist anders als im koreanischen Yeongam vor Jahresfrist aber nach wie vor intakt.

Grand Prix seit 10 Jahren in der Planung

Die offizielle Einweihung der neuen Multifunktionsanlage mit dem ersten Grand Prix von Indien wird der krönende Abschluss eines langjährigen Projekts sein, wie Streckenchef Vicky Chandhok gegenüber 'The National' darlegt: "Das Rennen existiert seit 10 Jahren in unseren Köpfen." Die ursprünglichen Pläne sahen dabei umfassende staatliche Unterstützung vor.

Im Jahr 2007 änderte sich die Situation jedoch schlagartig, als sich die in privater Hand befindliche Jaypee-Sports-Gruppe dem Bau der Rennstrecke annahm. Nach Aussage Chandhoks war der neue Partner ein Glücksgriff und das gewählte Gelände im Norden des Landes die perfekte Wahl - sowohl aus Motorsport-Sicht als auch mit Blick auf die Pläne der Gruppe, ein umfassendes Sportareal aufzubauen.

"Die Zusammenarbeit mit Jaypee war für uns der einzige Weg, der Sinn gemacht hat", erinnert sich der Inder an das Fortschreiten des Projekts, nachdem die Unterstützung von staatlicher Seite ausgeblieben war. Auf dem rund 1.000 Hektar großen Geländer in Noida entstehen derzeit neben dem Grand-Prix-Kurs ein Hockeystadion, ein Kricketstadion sowie Golfplätze und Wohnanlagen.

Formel 1 in Indien groß im Kommen

Wie viele Besucher letztendlich erscheinen werden, um den Formel-1-Piloten entlang der 5,14 Kilometer langen Strecke zuzujubeln, vermag Chandhok noch nicht vorherzusagen. Fakt ist, dass die Anlage 110.000 Tribünenplätze aufweisen wird. 90.000 weitere befinden sich bereits in Planung und auch die TV-Zahlen gehen seit dem ersten Start eines indischen Piloten (Narain Karthikeyan 2005) sowie eines indischen Teams (Force India 2008) steil nach oben.

Karun Chandhok, der Sohn des örtlichen Streckenchefs, hat mit seinen Einsätzen für HRT im vergangenen Jahr das Interesse nochmals gesteigert. In diesem Jahr verfügen die Inder mit Chandhoks Nachfolger Karthikeyan im HRT und dem Force-India-Team rund um Vijay Mallya über zwei Gründe, den Fernseher einzuschalten und im Oktober in Scharen an die Strecke zu pilgern.