In Gedanken bei Bianchi: Marussias schwieriger Freitag

Während Max Chilton in Sotschi der einzige fahrende Marussia-Pilot ist, drehen sich die Gedanken des Briten und des Teams ganz um den verletzten Jules Bianchi

(Motorsport-Total.com) - Marussia tritt beim Grand Prix von Russland in Sotschi mit nur einem Auto an. Am ersten Trainingstag zum Heimrennen des britisch-russischen Teams steuerte Max Chilton den einzigen MR03 auf Platz 20 des Tagesklassements. Doch dies war vor dem Hintergrund des schweren Suzuka-Crashs von Jules Bianchi natürlich absolute Nebensache.

"Es liegt wohl auf der Hand, dass es für jeden im Team ein äußerst schwieriger Tag war, einer an dem es uns nicht leicht fiel, die Konzentration für das bevorstehende Rennwochenende aufzubringen", sagt Chilton und versucht dennoch ein sportliches Resümee zu ziehen: "Sowohl in Bezug auf das Setup als auch bezogen auf das Erlernen der Strecke war es in produktiver Tag."

Die brandneue Rennstrecke im Olympiapark von Sotschi bezeichnet Chilton als "beeindruckend" und findet vor allem am "Mix aus schnellen, flüssigen Passagen und langsamen, technischen Abschnitten" großen Gefallen. Nachdem sich Marussia-Geschäftsführer Graeme Lowdon in der offiziellen Freitags-Pressekonferenz zum Thema Bianchi geäußert hat und auch die eigens zu diesem Thema einberufene Pressekonferenz mit Jean Todt und Co. abgeschlossen ist, hofft man bei Marussia, den ersten Trainingstag am Abend noch einmal in Ruhe aufarbeiten zu können, wie Chilton betont.

Auch die Aussagen von Chefingenieur Dave Greenwood drehen sich natürlich in erster Linie um den laut Bulletin weiterhin in Yokkaichi in einem "kritischen, aber stabilen Zustand" befindlichen Bianchi: "Es war ein schwieriger Tag, an dem wir in erster Linie an Jules dachten. Ich glaube, wir können stolz darauf sein, wie das Rennteam mit dieser schwierigen Situation umgegangen ist. Auch für Max war es nicht einfach, aber er ist fokussiert geblieben und hat das komplette Programm abgespult."


Fotos: Marussia, Großer Preis von Russland, Freitag


Im Verlauf der beiden Trainingssitzungen habe sowohl Chilton in Bezug auf die Strecke als auch das Team in Bezug auf das Setup "erhebliche Fortschritte erzielt", wie Greenwood betont. Im Hinblick auf den Samstag habe man bereits Ideen, die Abstimmung von Chiltons Boliden noch besser an die Streckenbedingungen anzupassen. Die Gedanken an Bianchi werden weiterhin die Stimmungslage des Teams bestimmen.