Sauber: Skeptischer Sutil hadert mit Balance

Während Adrian Sutil am ersten Sotschi-Trainingstag mit der Balance seines C33 hadert, zeigt sich Esteban Gutierrez von den Fortschritten positiv überrascht

(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr wurde Sergei Sirotkin von Sauber als zukünftiger Rennpilot präsentiert, heute durfte der 19-Jährige vor eigenem Publikum erstmals an einem Grand-Prix-Wochenende ans Steuer: Der Russe wurde im ersten Freien Training 17. (+2,721 Sekunden), im Gesamt-Klassement kam er mit einem Rückstand von 5,4 Sekunden nicht über den 23. und letzten Platz hinaus. Das lag aber vor allem daran, dass die Strecke am Nachmittag deutlich mehr Grip hatte und er laut eigenen Angaben nicht das Maximum aus dem C33 herausholen konnte.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Sauber-Pilot Adrian Sutil erlebte in Sotschi keinen perfekten Auftakt Zoom

Adrian Sutil, der in beiden Trainings antrat, erwies sich mit 57 Runden und einer persönlichen Bestmarke von 1:42.233 Minuten auf Platz 15 als schnellster Sauber-Pilot. Esteban Gutierrez, der am Nachmittag von Sirotkin übernahm, fuhr immerhin noch 33 Runden und wurde mit einer Zeit von 1:43.055 Minuten 18.

Konträres Bild bei Sutil und Gutierrez

"Die Balance des Autos ist grundsätzlich nicht gut genug, dennoch konnten wir unser Programm ohne Schwierigkeiten abarbeiten", geizt Sutil nicht mit kritischen Tönen. "Wir werden versuchen, für morgen ein paar Feinheiten auszumerzen, aber ich glaube nicht, dass wir einen allzu großen Schritt nach vorne machen können. Dennoch werden wir unser Paket so gut es geht verbessern, und aus dem was wir haben, das Beste herausholen. Aus fahrerischer Sicht kann ich auf diesem neuen Kurs sicherlich noch ein paar Zehntel finden."

"Ich glaube nicht, dass wir einen allzu großen Schritt nach vorne machen können." Adrian Sutil

Während Sutil unzufrieden ist, zeigt sich Teamkollege Gutierrez positiv überrascht, "wie gut die Reifen auf dieser Strecke funktionieren, zumal der Grip ziemlich gut war. Wir haben heute einiges mehr herausholen können als erwartet, und wir werden sicherstellen, dass wir auch morgen auf dem richtigen Weg sind."

Chefingenieur lobt Sirotkin-Debüt

Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara spricht ebenfalls von einem positiven Tag: "Am Morgen ging es sowohl für die Fahrer wie auch für die Ingenieure darum, sich auf diese neue Strecke einzustellen. Wir haben dabei auch einen Eindruck davon erhalten, wie sich die Reifen auf dem Asphalt verhalten. Der Streckenzustand und damit die Rundenzeiten wurden laufend besser, was wir bei der Abstimmung des Autos berücksichtigen mussten."

Dall'Ara lobt Sirotkins Premiere und die "gute Arbeit" des Youngsters: "Er hat keine Fehler begangen und seine Rundenzeiten kontinuierlich gesenkt." Der Einsatz des Lokalmatadors ging auf Kosten von Gutierrez, der auf dem neuen Kurs mit nur einer Trainingssitzung Vorlieb nehmen musste.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Russland


"Entsprechend haben wir sein Programm ein wenig angepasst und ihm mehr Zeit für die Abstimmung des Autos eingeräumt", relativiert der Chefingenieur. "Dagegen absolvierte Adrian das übliche Reifenvergleichsprogramm."