• 04.11.2010 20:21

Hülkenberg: "Wir müssen geduldig bleiben"

Weil Pastor Maldonado mit venezolanischen Erdölmillionen bei Williams anklopft, geht das Zittern bei Nico Hülkenberg weiter

(Motorsport-Total.com) - Mit Rubens Barrichello, Nico Hülkenberg und Pastor Maldonado, der angeblich einen zweistelligen Millionenbetrag des Mineralölkonzerns PDVSA im Gepäck hat, bewerben sich drei Fahrer um die beiden 2011er-Williams-Cockpits. Der Papierform nach ist Hülkenberg am meisten gefährdet, seinen Platz im Team an Maldonado zu verlieren.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg tappt weiterhin im Dunkeln, was seine Zukunft angeht

"Sie haben bekannt gegeben, dass Maldonado testen wird, also wird es vor diesem Test keine Entscheidung geben. Insofern hat sich nichts geändert", erklärt Hülkenberg, dessen Management erst aus der Presse von Maldonados Auftritt beim Young-Driver-Day in Abu Dhabi erfuhr. "Wir müssen geduldig bleiben", sagt er. "Ich muss meine Visitenkarte abgeben, indem ich gute Ergebnisse einfahre. Nur darauf konzentriere ich mich."

"Natürlich wäre es mir lieber, wenn ich den Vertrag für nächstes Jahr schon in der Tasche hätte, aber ich habe mich an diese Situation gewöhnt. Das wirkt sich nicht auf meine Leistungen aus und ich kann auch gut schlafen", relativiert der junge Deutsche, dessen Vorstellungen in der zweiten Saisonhälfte immer besser geworden sind. Selbst seine Teamchefs haben ihm zuletzt signalisiert, dass er sich derzeit positiv entwickelt.

"Absolut", entgegnet zum Beispiel Frank Williams auf die Frage, ob er hofft, dass Hülkenberg auch nächstes Jahr für ihn fahren wird. Und weiter: "Wir hoffen es, ja. Er hat bis rauf in die Formel 3 und GP2 alles gewonnen, jede einzelne Meisterschaft. Im richtigen Team - hoffentlich bei uns - wird er eines Tages auch in der Formel 1 Weltmeister werden", spricht der 68-Jährige dem Schützling von Willi Weber das Vertrauen aus und prophezeit ihm eine große Zukunft.


Fotos: Großer Preis von Brasilien, Pre-Events


Das macht Hülkenberg Mut: "Habt ihr den Artikel mit Franks Aussage gelesen? Ich habe ihn nach Südkorea angerufen, auch Adam Parr, und ich muss sagen, dass sie meine Leistungen in den letzten fünf oder sechs Rennen immer gelobt haben", gibt der Williams-Pilot zu Protokoll. "Worüber soll ich mir Sorgen machen, wenn sie mit mir zufrieden sind? Ich bin auch selbst mit mir zufrieden. Mehr kann ich ja wohl nicht machen."

Dass letztendlich der Scheck des amtierenden GP2-Champions seinem Talent vorgezogen werden könnte, findet der 23-Jährige "unglücklich und enttäuschend". Gleichzeitig wischt er den Vorwurf vom Tisch, dass sein Manager Weber zu viel von Williams verlangt hat und ihn deswegen überhaupt erst in diese Lage brachte: "Es ist ziemlich klar, was beide Seiten wollen. Es geht nur ums Geld", spricht er die Maldonado-Millionen an.