Hülkenberg mit Renault-Update unzufrieden: "Ist nicht genug"

Bei den Bahrain-Tests stellte Nico Hülkenberg dem Renault-Update noch ein positives Zeugnis aus, doch in Sotschi war sein Dienstauto weder schnell, noch zu verlässig

(Motorsport-Total.com) - So viel hatte sich das Renault-Werksteam vom Aerodynamik-Update in Sotschi erwartet, doch Euphorie will bei Nico Hülkenberg, der im Gesamtergebnis auf Platz acht (+2,209 Sek.) kam, nach dem ersten Trainingstag nicht aufkommen. "Ich war heute mit den Longruns und der Balance des Autos nicht zufrieden, und wir haben noch Arbeit vor uns", stellt der Emmericher klar.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Die neue Frontpartie des Renault zeigte in Sotschi noch nicht ihre Wirkung Zoom

Das liege daran, dass Ersatzpilot Sergei Sirotkin im ersten Training wegen eines Hydraulikdefekts nur zwei Runden absolvieren konnte und damit die Vergleichstests ausfielen. Wegen des Problems musste das Getriebe getauscht werden. Aber auch die neuen Teile selbst, die eigentlich eine halbe Sekunde bringen sollten, lassen offenbar zu wünschen übrig: "Wir müssen mit dem arbeiten, was uns zur Verfügung steht - und das ist nicht gut genug." Bei den Bahrain-Tests hatte Hülkenberg noch von deutlich mehr Abtrieb im Heck geschwärmt.

Etwas anders die Stimmungslage auf der anderen Seite der Box: Jolyon Palmer kam zwar nur auf Platz 13 und war über vier Zehntel langsamer als Hülkenberg, zeigt sich aber mit dem Update zufrieden. "Das Auto hat sich heute gut angefühlt, es war viel konstanter als in Bahrain", lobt der Brite den neuen Frontflügel, der die Anströmung des Hecks deutlich verbessern und das Auto an der Hinterachse berechenbarer machen soll. "Ich bin recht zufrieden mit der allgemeinen Performance. Das liegt auch an den Updates."

Renault bei den Longruns zu langsam

Dass ihm eine halbe Sekunde auf Hülkenberg fehlt, bereite ihm "keine Sorgen. Ich muss daran arbeiten, die Lücke zu schließen." Damit gesteht er ein, nach wie vor nicht auf dem Niveau des Team-Neuankömmlings zu sein. Im zweiten Training verlor Palmer wertvolle Trainingszeit, als er seinen Boliden wegen eines Auspuff-Lecks abstellen musste. Das brachte ihn auch um seinen Longrun.

Ganz im Gegensatz zu Hülkenberg: Auf der Ultrasoft-Mischung war er meist im Bereich von 1:41 Minuten unterwegs, während zum Beispiel Williams-Pilot Felipe Massa unter vergleichbaren Bedingungen regelmäßig Rundenzeiten unter 1:40 Minuten fuhr. Und auch Sergio Perez im Force India machte eine bessere Figur als der Renault-Pilot. Einziger Wermutstropfen: Auch Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo war in seinem Ultrasoft-Longrun nicht besser als Hülkenberg. Auf der Ultrasoft-Mischung fuhr er dann zwar drei Runden unter 1:40, doch das ist wegen der geringen Laufzeit nur bedingt repräsentativ.

Palmer glaubt an Sotschi-Vorteil im Rennen

Laut Palmer kann Renault in Sotschi auf eine schnelle Runde nicht ganz mit dem Tempo in Bahrain mithalten, die Schwäche im Rennen würde aber nicht so sehr ins Gewicht fallen, weil die Reifen kaum abbauen und ohnehin nur ein Stopp zu erwarten sei. Hülkenberg wundert sich. "Aber was hat das mit einer Einstopp-Strategie zu tun? Daran denke ich derzeit nicht. Ich denke eher daran, wie wir unsere Performance verbessern müssen. Alles andere ist reine Spekulation."

Technikchef Nick Chester gibt Palmer aber zumindest in Hinblick auf den Vergleich von Qualifying- und Renntempo recht: "Bei den Shortruns sahen wir heute recht vernünftig aus, aber wir müssen unser Auto im Renntrimm noch besser analysieren."

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